Kommentar zur Deutschen Post DHL Erklärung fehlt

Meinung | Bonn · Bonn. Die Deutsche Post DHL legt gute Geschäftszahlen vor, bleibt aber eine Begründung ihrer jüngsten Logistikprobleme in Großbritannien schuldig.

Das Image eines Unternehmens wird nicht an jedem Tag durch die große Linie bestimmt. Der erfolgreiche Wandel, den die Deutsche Post DHL in den vergangenen Jahren hin zu einer größeren Bedeutung von Expresssendungen und Paketen vollzogen hat, ist natürlich nicht zu übersehen. Wurden in den 1990er Jahren noch zwei Drittel des gesamten Umsatzes mit Briefdienstleistungen erzielt, so sind es jetzt nur noch gut zehn Prozent. Angesichts der rückläufigen Briefmengen war es enorm wichtig, auf Wachstumsfelder wie Pakete und Express sowie Internationalisierung zu setzen, die zu langfristigen Gewinnen führen.

Um so erstaunlicher ist aber die lang andauernde Panne bei der Belieferung der Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken mit Hühnchen-Teilen in Großbritannien. Dass ein Konzern, der in 220 Ländern weltweit tätig ist, bei einem neuen Kunden in einem Industrieland derartige Probleme bekommen kann, erstaunt maßlos.

Fehler passieren, keine Frage. Um das Image des normalerweise in hoher Qualität arbeitenden Logistikunternehmens an dieser Stelle wieder aufzupolieren, wäre aber eine öffentliche Erklärung der Ursachen sinnvoll. Doch das unterblieb bei der Bilanzvorlage. Es gab nur vage Aussagen. Das ist in solchen Situationen zu wenig.

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