Landwirtschaft in Bornheim Ernte gut ausgefallen - Alle Kohlsorten haben jetzt Hochsaison

BORNHEIM-RÖSBERG · In den nächsten acht bis zehn Tagen wird für dieses Jahr die Kohlernte eingefahren sein. Johannes Köhl ist zufrieden. Obwohl es durch den trockenen Sommer, in dem die jungen Kohlköpfe regelmäßig gewässert werden mussten, einige Zeit so aussah, als ob die Ernte bescheidener ausfallen würde.

 Vitaminreich und lecker: Johannes Köhl zeigt einen Rotkohl von seinen Feldern.

Vitaminreich und lecker: Johannes Köhl zeigt einen Rotkohl von seinen Feldern.

Foto: Roland Kohls

Doch "die letzten fünf, sechs Wochen haben dann mit dem warmen Wetter und Regen zur richtigen Zeit noch einiges gebracht, und die Qualität ist sehr gut", zieht der Bornheimer Landwirt ein Fazit.

Wenn es draußen herbstlich wird, beginnt die Kohlzeit. Und Johannes Köhl (44) freut sich stets darauf. "Meine Frau kann so leckere Sachen aus Kohl machen", bewundert der Landwirt aus Rösberg die Kochkünste seiner Frau Sabine (43).

Der Hof der Köhls besteht schon in der vierten Generation. Neben Zuckerrohr, Weizen, Gerste und Mais baut die Familie auf ihrem Betrieb am Rand von Rösberg verschiedene Sorten Gemüse an.

Im Oktober ist Erntezeit für Kohl: Rotkohl, Weißkohl, Chinakohl und Wirsing haben jetzt Saison und müssen innerhalb von drei bis vier Wochen geerntet und eingelagert werden.

Auf insgesamt rund 100 Hektar Anbaufläche wachsen im Rhein-Sieg-Kreis Weißkohlköpfe, die überwiegend für den Frischmarkt angebaut werden. Mit rund 25 Hektar Rot- und Weißkohl ist Johannes Köhl der größte Kohlproduzent im Vorgebirge.

Die Kohlköpfe werden nach der Ernte von den äußeren Blättern gesäubert, damit sie im Geschäft frisch und knackig aussehen. "Mein Großvater", erinnert sich der Landwirt, "hat noch jeden einzelnen Kohlkopf mit einem großen Messer bearbeitet." Doch Johannes Köhl hat entdeckt, dass diese zeitraubende Arbeit mit Pressluft viel schneller vonstatten geht.

"Es war eine ganz schöne Fummelei, die Pressluft, die die Blätter von den frischen Kohlköpfen pustet, richtig einzustellen. Bei zu niedrigem Druck gehen die Blätter kaputt und wenn der Druck zu hoch ist, kann die komprimierte Luft einen Kohlkopf sprengen", berichtet er von der Experimentierphase seiner Erfindung.

Nach Größe und Gewicht sortiert treten die Rot-, Weiß-, Chinakohl- und Wirsingköpfe sodann ihre weitere Reise in die Supermärkte an, wo sie mit rund 80 Cent pro Kilo ein günstiges frisches Gemüse sind. Und im Winter ist Kohl ein willkommener und wichtiger Vitamin-, Mineralstoff- und Ballaststofflieferant.

Ein Teil des frisch geernteten Gemüses kommt direkt in den Verkauf, ein anderer Teil wird bei frostigen Temperaturen eingelagert und bleibt in den Kühlkammern den Winter über frisch. Kohl im eigenen Garten anzupflanzen, sei nicht ganz einfach, sagt Johannes Köhl, denn für Kohlfliegen und Thripse oder Gewittertierchen ist frischer Kohl eine Delikatesse. Doch mit Vlies als Abdeckung, das im Frühjahr die Felder des Vorgebirges teilweise zu einer weißen Landschaft macht, können die meisten Schädlinge abgehalten werden.

Weißkohlauflauf à la Sabine Köhl

Zutaten: 500 Gramm Weißkohl , 500 Gramm Gehacktes, 500 Gramm Kartoffeln, ein Brötchen, ein Ei, eine Zwiebel, ein TL Senf, Salz; für die Sauce: 30 Gramm Butter, 20 Gramm Mehl, 250 ml Milch, 250 ml Sahne, 100 Gramm Schmelzkäse, Salz, Pfeffer, Muskat. - Den Weißkohl fein hobeln und eine Hälfte in eine feuerfeste Auflaufform füllen und salzen. Darauf das Gehackte schichten.

Als dritte Schicht den restlichen Weißkohl in die Form füllen. Die Kartoffeln schälen, in feine Scheiben schneiden und auf den Auflauf schichten. Die Zutaten für die Sauce miteinander verrühren, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und über den Auflauf gießen. Die Form bei 225 Grad in den vorgeheizten Ofen schieben und 80 Minuten backen. Die letzten 15 Minuten eventuell die Form mit Alufolie abdecken.

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