Erste Entlastung

Kommentar

Ausgerechnet die Energiemärkte bescheren den Verbrauchern in Deutschland die ersten finanziellen Entlastungen in diesem Jahr. Sie können sie gut gebrauchen. Die Mehrwertsteuer ist gestiegen, die Pendlerpauschale gekürzt, die Krankenkassenbeiträge sind hochgeschnellt, der Sparerfreibetrag ist beschnitten, und, und, und.

Dass in knapp drei Monaten die Gaspreise zum zweiten Mal in diesem Jahr sinken, ist der völlig neuen Lage an den Ölmärkten zu verdanken. Dort sind die Preise seit Sommer 2005 um rund ein Viertel eingebrochen. Die Ölquellen sprudeln reichlich, der weltweite Verbrauch hat 2006 nur um etwas mehr als ein Prozent zugelegt. Außerdem haben sich viele Spekulanten aus dem Geschäft verabschiedet.

Während im vergangenen Jahr ein Hurrikan im Golf vom Mexiko ausreichte, um den Ölpreis in Schwindel erregende Höhen zu treiben, lässt die Märkte heute selbst die Sperrung der wichtigen weißrussischen Pipeline kalt: Am Dienstag sackte der Ölpreis auf einem mehrjährigen Tiefstand. Freude deshalb auch an den Tankstellen. In Bonn kostet der Sprit trotz höherer Mehrwertsteuer weniger als an Silvester.

Allerdings wird die Entlastung beim Gas aufgezehrt durch die zum Jahresanfang gestiegenen Strompreise. Hier wie auch beim Gas muss nach wie vor dringend für mehr Wettbewerb gesorgt werden. Darüber dürfen die guten Nachrichten nicht hinwegtäuschen.

[ Zum Bericht ]

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