„Jobpoint“ eröffnet Fast 1000 freie Stellen am Flughafen Köln/Bonn

Bonn · Der Flughafen Köln/Bonn eröffnet zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit einen „Jobpoint“, um Arbeitsplätze einfacher zu vermitteln.

 Das Luftfrachtterminal am Flughafens Köln/Bonn: Auch DHL und UPS suchen derzeit nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 

Das Luftfrachtterminal am Flughafens Köln/Bonn: Auch DHL und UPS suchen derzeit nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 

Foto: picture alliance/dpa/Henning Kaiser

Wer das Terminal zwei des Flughafens Köln/Bonn betritt, könnte es in Zukunft mit der Aussicht auf eine neue Stelle am Flughafen wieder verlassen. Gleich neben einem Reisezentrum der Deutschen Bahn eröffnete der Flughafen nämlich gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesagentur für Arbeit (BA) sowie der regionalen Jobcenter am Montag den „Jobpoint@airport“. Diese Agentur hilft den Unternehmen am Flughafen, Arbeitsplätze zu vermitteln. Zurzeit würden 1000 zusätzliche Arbeitskräfte gesucht, berichtet Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH.

„Der Flughafen ist wie ein eigener Arbeitsmarkt für uns“, sagt Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln, bei der Eröffnung des Jobpoints. 130 Unternehmen seien dort aktiv und ständig auf der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Stelle zur Berufsvermittlung ist als Gemeinschaftsprojekt von der BA sowie
regionalen Jobcentern und dem Flughafen entstanden. So arbeiten seit Montag 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsagenturen Bonn, Köln und Bergisch-Gladbach sowie jene der Jobcenter Bonn, Rhein-Sieg, Köln, Rhein-Berg und Leverkusen in dem Büro im Terminal zwei. Dabei wird ein rollierendes System eingesetzt – das Büro ist also nicht dauerhaft mit 16 Personen besetzt, sondern die Mitarbeiter aus den verschiedenen Regionen wechseln sich ab.

Die 1000 Stellen, die im Moment besetzt werden müssen, fallen bei den drei größten Arbeitgebern des Flughafens an: DHL sucht laut Vanneste etwa 200, UPS 600 Personen. 200 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt der Flughafen als Arbeitgeber selbst. Allerdings seien 50 davon bereits vergeben. „Wir suchen ganz verschiedene Menschen. Flugzeuglader, Feuerwehrleute, Ingenieure, Luftverkehrskaufleute, Personal für das Check-in. Das ist das Tolle an einem Flughafen: Es ist nie langweilig“, so Vanneste. Er glaubt, dass es noch deutlich mehr offene Stellen am Flughafen geben wird, weshalb ein zentraler Punkt, „an dem alle Jobs zusammenfließen“, umso wichtiger sei. Vom Flughafen Brüssel kenne er bereits einen solchen Arbeitsvermittler. Dieser arbeite mit der belgischen IHK sowie mit Schulungszentren zusammen. „Dort ist alles vereint an einem Ort. Das sehe ich für hier auch. Ich hoffe, dass sich der Jobpoint noch weiter­entwickeln wird“, sagt Vanneste im Gespräch mit dem GA.

Paketdienste benötigen dringend Personal

Im kommenden Monat, spätestens in zwei Monaten, sollten die 1000 Stellen laut dem Vorsitzenden der Geschäftsführung besetzt sein. Denn dann beginne mit der Weihnachtszeit das Hauptgeschäft im Logistikbereich. Bei UPS würden beispielsweise Pakete aus ganz Europa in Köln abgefertigt. Und auch DHL wachse kräftig. „Während der Corona-Pandemie hat sich der E-Commerce (Online-Handel, Anm. d. Red.) stark entwickelt“, erklärt Vanneste. Deshalb würden vor allem die Paketdienste dringend Personal benötigen.

Die Bundesagentur für Arbeit Bonn (BA) ist mit drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Flughafen vor Ort. „Wir wollen mehr Expertise entwickeln für die Arbeitgeber am Flughafen“, erläutert Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA Bonn. „Vor der Eröffnung des Jobpoints war es so: Wenn Bewerber zu uns kamen und nach einem Job am Flughafen fragten, fingen unsere Kollegen an, lange zu suchen. Mit dem Jobpoint sind sie jetzt gleich vor Ort und kennen die Arbeitgeber und die unterschiedlichen Unternehmen. Sie wissen jetzt viel besser, wie die Anforderungen an den Beruf sind und kennen die Welt am Flughafen. Dadurch können sie die Bewerber noch besser informieren“, so Krause weiter. Die Agentur sei nun „näher dran, an dem, was hier passiert“ und könne so besser die Brücke schlagen zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

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