Heuschrecke Naturkost GmbH aus Troisdorf Firma importiert und vertreibt Bio-Gewürze und Tee

TROISDORF · Schon beim Betreten der Firma ist sofort klar, worum es bei der Heuschrecke Naturkost GmbH vor allem geht: Es riecht nach frisch gemahlenen Pfeffer, Koriander, Paprika, Kardamom... Während sich die Firmenräume im Gewerbegebiet Troisdorf-Spich eher nüchtern zeigen, erinnern die Düfte an exotische Länder.

Die Heuschrecke Naturkost GmbH ist Importeur, Hersteller und Großhändler für hochwertige Gewürze, Kräuter und Tee aus kontrolliert biologischem Anbau. "Wir mahlen unsere Gewürze meist selbst", sagt Ursula Stübner aus der Geschäftsleitung und Ehefrau des Unternehmensgründers und Geschäftsführers Heinz-Dieter Gasper. Das würden nicht mehr viele Unternehmen machen. Beim Troisdorfer Unternehmen kommen noch traditionelle Schrotmühlen zum Einsatz.

"Die modernen Mühlen mahlen viel zu fein und damit geht das Aroma weg", erläutert Stübner. Gewürze würden ihr Aroma am besten entfalten, wenn sie etwas gröber gemahlen würden. Durch den kontrolliert biologischen Anbau seien künstliche Düngemittel, Pestizide und Fungizide ausgeschlossen.

Mit 250 Tonnen Gewürzen und Tee handelt das Unternehmen im Jahr. Die Ware kommt überwiegend in großen Säcken, meist zu 25 Kilo. Mitarbeiter füllen sie dann in kleine Tüten mit dem "Heuschrecken"-Logo ab. "Wir haben überwiegend langfristige Lieferbeziehungen", sagt Gasper. Dazu gehört die Peermade Developement Society (PDS), eine kirchliche Nicht-Regierungsorganisation im südindischen Bundesstaat Kerala. PDS fördert vor allem den Bioanbau bei den Kleinbauern und die Verarbeitung ihrer Produkte. Rund 400 Kleinbauern gehören zu PDS.

"Neue Bezugsquellen kommen oft auf uns als alteingesessenen Betrieb zu", sagt Gasper. Andere würden sie auf Messen oder über Kollegen kennenlernen. Teilweise dauere es aber einige Zeit, bis wirklich Ware in Troisdorf ankomme. In Indien gebe es eine ausufernde Bürokratie: "Da ist manchmal die Ware per Schiff schneller da als die dazugehörigen Papiere. Heuschrecke Naturkost beschäftigt 17 Mitarbeiter und setzt im Jahr rund 2,5 Millionen Euro um. "Wir wollen die Dinge für uns überschaubar halten", sagt Stübner.

Es gehe ihnen darum, faire Beziehungen zu den Händlern zu unterhalten. "Wir verstehen uns als Manufaktur. Einen Teil der Gewürze und des Tees verkauft das Unternehmen in kleinen Verpackungen an Bio-Geschäfte. Ein anderer Teil geht an Bio-Lebensmittelproduzenten, die beispielsweise Käse oder Tofu-Brotaufstriche herstellen. Auch Sterne-Köche beziehen Heuschrecke-Gewürze. Es gibt keinen Verkauf direkt an private Kunden.

Gasper hat 1977 mit einem Bio-Laden in Köln angefangen. "Nach ein paar Jahren wurde mir das zu langweilig", sagt Gasper. 1980 verlagerte sich der Schwerpunkt zu Tee, Gewürzen und Wein. Aber erst in den neunziger Jahren habe es mehr Gewürzarten gegeben, die wirklich eine zuverlässige Bio-Qualität aufwiesen.

Im Jahr 2000 zog der Betrieb nach Troisdorf um, um mehr Platz zu haben. "Es liegt uns am Herzen, regelmäßig Neues zu entwickeln", so Gasper. So gibt es in Troisdorf mehrere Sorten Curry von mild bis scharf mit 18 Zutaten, aber auch Orient- und Ayurvedagewürze. "Uns gefällt es gut, neue Mischungen zu komponieren", so Stübner.

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