Beschäftigung in der Region Flüchtlinge erreichen den Bonner Arbeitsmarkt

Bonn · Die Zahl der Jobsuchenden in der Region steigt leicht, während bundesweit ein starker Rückgang zu verzeichnen ist.

 Die Zahl der Menschen, die arbeitslos sind, hat im Mai in der Region Bonn/Rhein-Sieg leicht zugenommen.

Die Zahl der Menschen, die arbeitslos sind, hat im Mai in der Region Bonn/Rhein-Sieg leicht zugenommen.

Foto: dpa

In der Region Bonn/Rhein-Sieg gibt es 233 mehr Arbeitslose als vor einem Jahr. Insgesamt sind jetzt 28 940 Menschen ohne Job. Gleichzeitig ist aber die Arbeitslosenquote wegen der jährlichen Aktualisierung der Bezugsgrößen für die Berechnung der Arbeitslosenquoten von 6,1 auf sechs Prozent zurückgegangen, teilte die Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg gestern mit. Die Zunahme liegt vor allem an mehr Arbeitslosen unter 50 Jahre, deren Zahl um 213 Personen zulegte.

Damit entwickelt sich die Region verhaltener als der bundesweite Arbeitsmarkt. Wegen des Frühjahrsaufschwungs und der guten Konjunkturlage ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland auf den tiefsten Mai-Stand seit 25 Jahren gesunken. Insgesamt waren im Mai 2,664 Millionen Männer und Frauen ohne Job; das waren rund 80 000 weniger als im April und rund 98 000 weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Punkte auf 6,0 Prozent.

„Der Zugang an Flüchtlingen in die Region wird zunehmend in der Arbeitslosenstatistik sichtbar“, erläuterte Marita Schmickler-Herriger, Leiterin der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg, die aktuelle Arbeitsmarktsituation in der Region im Mai. Vermehrt meldeten sich Flüchtlinge, über deren Anerkennungsanträge noch nicht entschieden sei. „Der Arbeitsmarkt der Region ist weiterhin aufnahmefähig“, so Marita Schmickler-Herriger. Asylbewerber und Flüchtlinge können in den Arbeitsmarktstatistiken nicht direkt erkannt werden. Hilfsweise nimmt die Agentur Auswertungen nach der Staatsangehörigkeit vor, erfasst damit aber auch Arbeitslose, die schon länger in Deutschland leben. Der Bestand an gemeldeten erwerbsfähigen Personen aus nichteuropäischen Asylzugangsländern betrug für den Agenturbezirk im Mai 5905 geflüchtete Menschen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet das ein Zuwachs von 2702 Personen oder 84,4 Prozent.

Die Herkunftsländer der Menschen seien im Agenturbezirk vor allem Syrien, Irak und Iran, so die Agentur. Diese Zahl erfasse alle Personen, die bei einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter gemeldet sind , unabhängig davon, ob sie die Kriterien der Arbeitssuche oder Arbeitslosigkeit erfüllen oder ob sie Leistungen beziehen.

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