Kontaktlos Koffer einchecken Flughafen Köln/Bonn rechnet mit vielen Passagieren in den Herbstferien

Köln/Bonn · Der Flughafen Köln/Bonn erwartet 440.000 Passagiere in den Herbstferien. Damit es nicht zu langen Warteschlangen kommt, setzt der Airport auf mehr Personal. Allerdings sollten Reisende auch rechtzeitig da sein.

Der Flughafen Köln/Bonn hat sich auf mehr Passagiere vorbereitet, bei den Sicherheitskontrollen und der Verladung soll es ausreichend Personal geben.

Der Flughafen Köln/Bonn hat sich auf mehr Passagiere vorbereitet, bei den Sicherheitskontrollen und der Verladung soll es ausreichend Personal geben.

Foto: dpa-tmn/Roland Weihrauch

Am Samstag beginnt mit den zweiwöchigen Herbstferien in Nordrhein-Westfalen am Flughafen Köln/Bonn eine Zeit mit hohem Passagieraufkommen. In diesem Zeitraum erwartet der Airport rund 440.000 Passagiere. Das macht zwar nur knapp zwei Drittel des Vergleichszeitraums im Vorkrisenjahr 2019 aus, ist aber mehr als in vergleichbaren Zeiträumen der Sommerferien dieses Jahres.

Türkei als beliebtestes Reiseland

Der Spitzentag ist der 10. Oktober mit knapp 31.000 erwarteten Fluggästen. 80 Reiseziele in 30 Länder sind vom Flughafen Köln/Bonn in den Herbstferien erreichbar. „Die Reiselust der Menschen ist deutlich zu spüren“, sagt Flughafen-Chef Johan Vanneste. Im Schnitt finden in den Herbstferien täglich insgesamt rund 190 Starts und Landungen von Passagiermaschinen statt. Das beliebteste Reiseland in den Herbstferien ist nach Vannestes Angaben die Türkei mit 125.000 Passagieren. Darauf folgen Spanien mit 105.000 Reisenden, wovon gut die Hälfte auf Palma de Mallorca entfällt, Italien (50.000 Passagiere) und Griechenland (35.000 Passagiere). „Schon in den Sommerferien gab es ein großes Bedürfnis zu verreisen“, sagte Vanneste. Das habe den Flughafen im Juli auch vor Probleme gestellt, da es lange Schlangen an der Sicherheitsabfertigung gegeben habe.

Mehr Beschäftigte bei den Kontrollen

In den Herbstferien soll es besser laufen: Die Firma Securitas, die als Nachfolger der Firma Kötter für die Sicherheitskontrollen zuständig ist, habe ihm versichert, dass „ausreichend“ Personal bereitstehe. Es sollen immer mindestens acht Spuren in der Sicherheitskontrolle besetzt sein, in den Stoßzeiten sogar 13 Spuren. Securitas habe auch zugesagt, dass deutlich weniger Personal als im Sommer in Kurzarbeit sei.

Der Flughafen selbst habe zusätzliches Verladepersonal eingestellt. 70 neue Beschäftigte sind bereits da, sodass 600 Beschäftigte in der Flugzeugabfertigung tätig sind. 60 zusätzliche Kräfte sucht der Flughafen noch für die Gepäckverladung. „Es ist schwierig, Personal zu finden“, sagte Vanneste. In besonders verkehrsreichen Stunden könne es vereinzelt zu längeren Wartezeiten kommen.

Gepäck selbst einchecken

Um die Abläufe beim Check-In zu vereinfachen, gibt es eine Neuerung in Terminal 1: Dort gehen in dieser Woche zwei Self-Bag-Drop-Stationen in Betrieb. Kunden von Eurowings können, müssen aber nicht, selbstständig und kontaktlos einchecken, ihr Gepäck mit einem entsprechenden Label versehen und anschließend ohne Check-In-Personal aufgeben. Wer einen Barcode vom Online-Check-In habe, könne ihn am Terminal einlesen, die Anzahl der Gepäckstücke angeben und die selbstklebenden Label für die Koffer ausdrucken, erklärt Vanneste. Direkt gegenüber seien Kofferbänder, auf die die Reisenden ihre Gepäckstücke stellen könnten. Das Label werde automatisch gelesen und der Koffer gewogen. In der Anfangszeit sei bei diesem Verfahren menschliche Assistenz vorgesehen.

Vanneste empfiehlt Reisenden, aufgrund der nach wie vor geltenden Corona- und Hygienemaßnahmen gut vorbereitet und frühzeitig zum Flughafen kommen. „Die Passagiere können viel dafür tun, um die Prozesse zu beschleunigen“, erläutert Vanneste. Alle Reisenden sollten sich im Vorfeld über die für ihr Reiseland geltenden Corona-Auflagen informieren und mindestens zwei Stunden vor Abflug am Airport zu sein. Alle Reise-Unterlagen – insbesondere Impf- oder Genesenen-Nachweis oder negativer Corona-Test – müssten griffbereit in geforderter Sprache vorliegen. Nach wie vor gebe es eine Vielzahl von coronabedingten Auflagen und Sonderregelungen, die einen wesentlichen Einfluss auf die Abläufe hätten. Die Schlangen im Sommer seien oft dadurch ausgelöst worden, dass Fluggäste nicht alle erforderlichen Unterlagen bereit hatten.

2022 Verdopplung der Passagierzahlen

Trotz gestiegener Passagierzahlen befindet sich der Flughafen weiter tief in den roten Zahlen. Vanneste, der seine Tätigkeit aus privaten Gründen zum Jahresende vorzeitig aufgibt, schätzt, dass 2021 rund 4,1 bis 4,2 Millionen Passagiere erreicht werden. Im kommenden Jahr könne es dann zu einer Verdopplung auf acht Millionen kommen. Köln/Bonn habe sich seit dem Sommer besser entwickelt als der Branchendurchschnitt, den die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen ermittelt.

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