ADV-Statistik Flughafen Köln/Bonn verliert viele Passagiere

BERLIN/KÖLN · Die Zahl der Fluggäste in Deutschland ist in den ersten neun Monaten des Jahres kaum gewachsen. Sie stieg verglichen zur Vorjahresperiode um 0,4 Prozent auf 153,9 Millionen, wie der Flughafenverband ADV gestern in Berlin mitteilte. Auf zwei Dritteln der Flughäfen - 14 von 22 - sank die Passagierzahl sogar. Größter Verlierer unter den größeren Airports war Köln/Bonn.

Gewinner war laut ADV-Statistik der Standort Berlin mit den Airports Tegel und Schönefeld, die bis September zusammen um 4,0 Prozent auf 19,8 Millionen Passagiere zulegten. Der größte Flughafen Frankfurt fertigte 44,1 Millionen Reisende ab (plus 0,4 Prozent), am zweitgrößten München waren es 29,3 Millionen (plus 1,0 Prozent). Köln/Bonn (minus 3,6 Prozent), Hamburg (minus 2,0 Prozent) und Stuttgart (minus 1,1 Prozent) gehörten ebenso zu den Verlierern wie die meisten Regionalflughäfen. Innerdeutsch waren bis September 4,1 Prozent weniger Flugreisende unterwegs, im Europaverkehr stieg die Zahl um 1,9 Prozent und im Interkontinentalverkehr um 0,9 Prozent.

"Deutschland hinkt derzeit dem starken Wachstum des globalen Luftverkehrsmarktes hinterher", stellte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel fest. Im Zuge eines harten Sparkurses hätten sich die nationalen Fluggesellschaften in Europa aus der Fläche zurückgezogen. In Deutschland mache die Luftverkehrssteuer den Unternehmen noch immer zu schaffen.

Unterdessen kündigte die ie Lufthansa an, ihre Kurz- und Mittelstreckenflotte umzurüsten, damit die Maschinen leiser werden. Die 157 Flugzeuge der Airbus-Typen A 319, A 320 und A 321 sollen Bauteile erhalten, die an bestimmten Stellen die Luft künstlich verwirbeln und so eine starke Geräuschentwicklung an den Unterseiten der Flügel verhindern, wie das Unternehmen gestern in Frankfurt mitteilte. Im Anflug sinke der Gesamtschallpegel um bis zu zwei Dezibel. Im Rhein-Main-Gebiet beschäftigt das Thema Fluglärm seit vielen Jahren nicht nur die Politik, sondern zunehmend auch die Justiz.

Die Umrüstung der an den Drehkreuzen Frankfurt und München eingesetzten Jets soll zu Jahresanfang 2014 beginnen. ob auch Köln/Bonn profitiert, blieb gestern offen. dpa

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