Ford: Bekenntnis zu Köln

Zu besonderen Anlässen kommt auch Ford-Chef Alan Mulally nach Köln. Am Mittwoch startete er persönlich die Produktion des neuen Drei-Zylinder-Benzinmotors. Dem neuen "Baby", wie Mulally das neue Triebwerk nannte, gab er sogar einen Kuss.

 Soll in Köln gebaut werden: Ein Ford-Mitarbieter kontrolliert die Produktion des 1,0-Liter Motors EcoBoost.

Soll in Köln gebaut werden: Ein Ford-Mitarbieter kontrolliert die Produktion des 1,0-Liter Motors EcoBoost.

Foto: dpa

Köln. Zu besonderen Anlässen kommt auch Ford-Chef Alan Mulally nach Köln. Am Mittwoch startete er persönlich die Produktion des neuen Drei-Zylinder-Benzinmotors. Dem neuen "Baby", wie Mulally das neue Triebwerk nannte, gab er sogar einen Kuss.

"Es ist ein kleiner Motor, aber eine große Sache für Ford", sagte Ford-Europa-Chef Stephen Odell. Bei einem Hubraum von einem Liter leistet das so genannte EcoBoost-Triebwerk mit Turbolader 125 PS. Eingebaut wird er zunächst Anfang 2012 in den Focus. Damit verbraucht das Fahrzeug fünf Liter auf 100 Kilometer. Später gibt es eine noch sparsamere Variante mit 100 PS.

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben 134 Millionen Euro in die Modernisierung des Kölner Motorenwerks investiert. Künftig sollen die 870 Mitarbeiter dort jährlich bis zu 350 000 kleine, sparsame Motoren herstellen.

Aus dem Triebwerk sei eine ganze Familie entwickelbar, sagte Theo Streit, der Leiter des Motorenwerkes. Denkbar seien auch Varianten ohne Turboaufladung, sogar als kleines Triebwerk zur Reichweitenverlängerung von Elektroautos sei es einsetzbar.

Doch das ist Zukunftsmusik. Klar ist schon, dass der neue Motor auch in den B-Max und den C-Max eingebaut wird. Weitere Modelle sollen folgen, so Ford. Darunter dürfte auch der in Köln montierte Fiesta sein. Nach Ansicht von Betriebsratschef Dieter Hinkelmann sichert der Motor nicht nur Arbeitsplätze, sondern sorgt auch für neue.

Zunächst montiert eine Schicht die Triebwerke. Das entspricht einer Jahreskapazität von etwa 120 000 Motoren. Ab Frühjahr gibt es eine zweite Schicht, später eine dritte. Dann werde die Zahl der Mitarbeiter im Motorenwerk von derzeit 870 auf 1100 steigen müssen, ist Hinkelmann überzeugt.

Das Motorenwerk in Köln-Niehl gibt es schon seit 1962. Hier wurden etwa die Sechs-Zylinder-Motoren gefertigt, die etwa den Ford Capri angetrieben haben. Zuletzt lief hier ein Sechs-Zylinder mit einem Hubraum von vier Litern für den US-Markt vom Band, der aber immer weniger nachgefragt wurde und jetzt ausläuft. Außerdem montieren noch weitere 60 Mitarbeiter pro Schicht derzeit 23 Motoren pro Tag für Aston Martin.

"Ford setzt weiter auf Köln und NRW", sagte Ford-Werke-Chef Bernhard Mattes. "Wir freuen uns, dass Ford den Weg in eine neue Automobilzukunft hier in Köln gehen wird", sagte NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

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