"Bonn bietet nach wie vor dem hohen Anteil an Arbeitsplätzen im Verwaltungs- und Dienstleistungssektor grundsätzlich gute Beschäftigungschancen für Frauen", sagt Gertrud Hennen, Leiterin der Regionalstelle Frau & Beruf. Aber der Strukturwandel wirke sich auf die Arbeitsplätze von Frauen oftmals eher negativ aus: Vor allem der Wegfall von Teilzeitarbeitsplätzen bei Behörden und höhere Anforderungen an Flexibilität und Mobilität fallen da nach Hennens Ansicht ins Gewicht.

Aber auch die "Hemmnisse auf beiden Seiten", die es Frauen und der IT-Branche schwer machten, sich miteinander anzufreunden. Während Mädchen und Frauen zwar als Anwenderinnen mit dem Computer umgehen, finden sich laut Hennen immer noch zu selten Programmiererinnen. Und die Branche, immer noch auf der Suche nach Fachkräften, werbe umgekehrt nicht gezielt um Frauen.

Seit einem viertel Jahr steht Hennen an der Spitze der Regionalstelle. Vorgefunden hat die Diplom-Pädagogin "ein gut funktionierendes Netzwerk", in dem Institutionen wie Arbeitsamt, IHK, aber auch Erwachsenenbildungsanbieter wie die VHS zusammenwirken.

Informationsmaterial und Veranstaltungen für Mädchen vor der Berufswahl, Berufsrückkehrerinnen und Existenzgründerinnen gehören darüber hinaus zum Angebot der Regionalstelle, die zu 70 Prozent vom Land und zu 30 Prozent von den Kommunen finanziert wird. Gezielt will Hennen nun Kontakte zu Firmen suchen, um ihnen Teilzeit und Frauenförderung schmackhaft zu machen.

Regionalstelle Frau & Beruf: Büro Bonn, Altes Rathaus, (02 28) 77 51 49, e-mail: gertrud.hennen@bonn.de; Büro Rhein-Sieg, Kaiser-Wilhelm-Platz 1, Siegburg, (0 22 41) 13 29 48, e-mail: anita.halft@rhein-sieg-kreis.de.