Freud' und Leid

Kommentar

Bonn. Freud' und Leid liegen eben doch eng beieinander. Dass die Telekom 32 000 Stellen streicht und gleichzeitig munter Neueinstellungen plant, sieht auf den ersten Blick nach einem Widerspruch aus.

Bitter für die vom Jobabbau betroffenen Mitarbeiter - auch wenn sie überwiegend freiwillig gehen. Andererseits ist die Telekom wie jedes andere Unternehmen auch auf Nachwuchs angewiesen, will sie langfristig über gutes Personal verfügen. Ein Einstellungsstopp jetzt käme die Telekom in wenigen Jahren teuer zu stehen. Das Unternehmen leidet schon heute unter einer im Branchenvergleich ungünstigen Altersstruktur.

Viele ältere Mitarbeiter konnten mit dem rasanten Fortschritt in der Telekommunikation nicht mithalten. Die Veränderungen haben viele Arbeitsplätze von früher schlicht überflüssig gemacht. Ganze Berufsbilder werden vom Hightech-Anspruch der Unternehmen geschluckt.

Dass dieses Problem vor allem ältere Mitarbeiter betrifft, liegt in der Natur der Sache und stellt die Unternehmen auch in Zukunft vor ein Dilemma mit nur einem Ausweg, der ohne Entlassungen auskommt: Mitarbeiter weiterbilden und auf Veränderungen rechtzeitig vorbereiten. Das geschieht noch zu selten, nicht nur bei der Telekom.

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