Landgard und Raiffeisen Waren-Zentrale Fusion im Gartenbauhandel gescheitert

BONN · Die von Landgard und der Raiffeisen Waren-Zentrale angestrebte Fusion im Gartenbauhandel ist vom Tisch. Nach Bedenken des Kartellamts verzichten die beiden Firmen auf einen Zusammenschluss.

 Das Verwaltungsgebäude von Landgard in Bornheim-Roisdorf.

Das Verwaltungsgebäude von Landgard in Bornheim-Roisdorf.

Foto: Wolfgang Henry

Die Landgard Blumen & Pflanzen GmbH & Co. KG und die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG (RWZ) haben ihre geplante Fusion im Gartenbauhandel nach Bedenken des Bundeskartellamts zurückgenommen. Landgard und die RWZ hatten das gemeinsame Unternehmen Raiffeisen Gartenbau GmbH & Co. KG am 26. Oktober des vergangenen Jahres beim Bundeskartellamt angemeldet. An dem Betrieb sollte Landgard mit 25 Prozent der Anteile beteiligt sein, die RWZ mit 75 Prozent.

Das Bundeskartellamt äußerte jedoch wegen einer aus seiner Sicht marktbeherrschenden Stellung des neuen Unternehmens Bedenken und stellte eine Ablehnung in Aussicht. „Durch das Vorhaben wäre es zu einer wesentlichen Verschlechterung der Wettbewerbsbedingungen zu Lasten der Gartenbaubetriebe in Nordrhein-Westfalen gekommen“, teilte Andreas Mundt, Präsident des Kartellamtes mit. Bei seinen Ermittlungen kam die Behörde zu dem Ergebnis, dass das Gemeinschaftsunternehmen in Nordrhein-Westfalen auf dem Markt für Blumentöpfe und Verpackungen einen Marktanteil von rund 50 Prozent und auf dem Sortimentsmarkt für Gartenbaubedarf einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent gehabt hätte.

Großer Wettbewerbs- und Konsolidierungsdruck

Als Reaktion auf die Antwort des Kartellamtes zogen die Unternehmen die Fusionsanmeldung zurück. Von Landgard hieß es auf GA-Anfrage, man habe die vorrangige Zielsetzung durch die Entscheidung des Kartellamtes nicht oder nur mit entsprechenden Auflagen erreichen können. „Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, die Kooperationsgespräche zunächst zu beenden und unseren Gartenbaubedarf auch zukünftig aus eigener Kraft weiterzuentwickeln“, sagte Armin Rehberg, Vorstandsvorsitzender von Landgard.

Die beiden Unternehmen hatten sich von dem Zusammenschluss im Bereich des Profi-Gartenbaus unter anderem eine Stärkung angesichts des bestehenden Wettbewerbs- und Konsolidierungsdrucks erhofft. Die RWZ wollte in das Gemeinschaftsunternehmen ein Profi-Gartenbaugeschäft am Niederrhein einbringen, während Landgard seine Gartenbaubedarf-Sparte mit mehreren Standorten, darunter auch der in Bornheim-Roisdorf, in den neuen Betrieb überführen wollte.

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