Konferenz der G7-Datenschutzbeauftragten in Bonn Kelber warnt vor Apps aus autoritären Staaten

Bonn · Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber macht sich Sorgen über den sorglosen Umgang von Bürgern in Deutschland mit Apps aus autoritären Staaten. Welche Schutzmaßnahmen greifen könnten, haben er und seine G7-Kollegen auf einer Konferenz in Bonn beraten.

Die G7-Datenschützer warnen vor der Nutzung von ausländischen Plattformen wie Tiktok.

Die G7-Datenschützer warnen vor der Nutzung von ausländischen Plattformen wie Tiktok.

Foto: dpa/Marijan Murat

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hat Nutzer von ausländischen Onlinediensten davor gewarnt, zu sorglos mit ihren persönlichen Daten umzugehen. Wer etwa eine DNA-Sequenzierung für eine Fruchtwasseruntersuchung in einem autoritären Staat vornehmen lasse, müsse mit unzulässiger Speicherung intimster Informationen rechnen, die auch für Erpressungen genutzt werden könnten, sagte Kelber am Donnerstag in Bonn.

Zuvor hatte zwei Tage die Konferenz der G7-Datenschutzbeauftragten getagt, die 2021 das erste Mal stattgefunden hatte. Diese Treffen sollen nun einmal jährlich auf Einladung der G7-Präsidentschaft stattfinden, die in diesem Jahr Deutschland innehat.

Kelber sagte, die G7-Staaten wollten zu einer Modellregion für den Datenschutz werden. Er drückte die Hoffnung aus, dass es im Streit mit den USA über den Zugriff der US-Sicherheitsdienste auf ausländische Nutzerdaten von Facebook und anderen sozialen Diensten in den kommenden sechs Monaten eine Lösung geben werde. Diese Zugriffsmöglichkeit soll durch eine „präsidentielle Anordnung“ stark eingeschränkt werden. Derzeit laufen darüber Verhandlungen zwischen der EU-Kommission und den USA. Kelber zeigte sich zuversichtlich, dass die US-Vorschläge im Oktober endlich offiziell vorgelegt würden.

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