Galeria Karstadt Kaufhof NRW gibt Millionen Euro für Umnutzungspläne von Galeria-Warenhäusern

Düsseldorf/Siegburg · Beim Galeria-Gipfel zu den angekündigten Schließungen von Warenhäusern hat das Land NRW mehrere Millionen Euro Unterstützung für Umnutzungskonzepte angekündigt. Das soll den betroffenen Kommunen einen Perspektive geben.

 Der Kaufhof in Siegburg steht vor der Schließung.

Der Kaufhof in Siegburg steht vor der Schließung.

Foto: Nadine Quadt

Nach der angekündigten Schließung von zahlreichen Galeria-Warenhäusern in Nordrhein-Westfalen stellt das Land den betroffenen Kommunen fünf Millionen Euro für die Entwicklung von Umnutzungskonzepten zur Verfügung. Das kündigte Bau- und Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) am Freitag nach einem Austausch mit den Spitzen der betroffenen Kommunen an. Daran nahmen auch der Konzernchef von Galeria Karstadt Kaufhof, Miguel Müllenbach, und der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands NRW, Peter Achten, teil.

„Nach dem schwarzen Montag für Beschäftigte und Kommunen der betroffenen Galeria Karstadt Kaufhof Filialen hat sich in dem Austausch abgezeichnet, dass Perspektiven für Fortführungen und Nachnutzungen durchaus bestehen“, erklärte Scharrenbach. Der „zum Teil emotional geführte“ Austausch habe verdeutlicht, dass mit den Filialschließungen mehr als nur ein Geschäft vor Ort verloren gehen werde.

Massive Schließungen bei Galeria Kaufhof

Deutschlands letzte große Warenhauskette will 47 der 129 Warenhäuser schließen, davon 15 in NRW. Die Filiale in Siegburg ist darunter. Das Verhältnis von Größe und Umsatz habe am Ende einfach nicht gestimmt, antwortete Müllenbach auf die Frage des Siegburger Bürgermeisters Stefan Rosemann. Zunächst war das Aus für 52 Filialen angekündigt worden. Dank weiterer Zugeständnisse der Vermieter reduzierte sich die Zahl um fünf Warenhäuser, wie der Konzern am Donnerstag mitgeteilt hatte. Auch tausende Arbeitsplätze sollen im Zuge des laufenden Insolvenzverfahrens gestrichen werden.

Siegburger Bürgermeister kritisiert „überraschende“ Schließung

Stefan Rosemann kritisierte bei dem Gipfel, dass die Konzernspitze noch im vergangenen Jahr mit Verweis auf die guten wirtschaftlichen Kennzahlen der Siegburger Filiale neue Investitionen in der Kreisstadt angekündigt habe. Rosemann äußerte die Vermutung, dass es nicht die Kaufkraft der Siegburger Innenstadt sei, die für schlechte Zahlen beim Kaufhof gesorgt habe, sondern die Tatsache, dass die angekündigte Modernisierung nicht vollzogen worden sei. Die Entscheidung, den Standort zu schließen, sei für ihn und nicht zuletzt die Mitarbeitenden sehr überraschend gekommen. „Mit Vertretern von Galeria wie auch mit dem Eigentümer der Immobilie sind wir im Gespräch, um gemeinsam eine tragfähige Lösung für die Zukunft zu entwickeln.“

Er geht davon aus, dass die Stadt Siegburg die von Scharrenbach angekündigten Mittel in Anspruch nehmen wird. „Wir brauchen neue Konzepte, um eine hohe Besucherfrequenz in der Kaiserstraße zu halten“, sagte er auch mit Verweis auf das Kaiser-Carré, das gerade unmittelbar neben dem Kaufhof gebaut wird und ebnfalls Geschäftsräume enthalten wird.

Die Stadt hat inzwischen nicht nur Kontakt mit dem Verwalter des Galeria-Gebäudes aufgenommen, sondern auch mit der Modehaus-Kette Aachener, die Interesse an Kaufhof-Filialen geäußert hat, die geschlossen werden sollen. Derzeit müsse die Stadt zwar erst einmal abwarten, wie der Eigentümer des Gebäudes auf die Schließung reagiert, dennoch müsse schnell eine Lösung gefunden werden. „Leerstand muss in jedem Fall verhindert werden“, so Rosemann.

(dpa/ga)
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