Deutsche Post Gebürtige Bonnerin übernimmt Vorstandsposten

BONN · Abitur am Sankt-Adelheid-Gymnasium, Physikstudium an der Bonner Universität und jetzt beim weltgrößten Logistikkonzern für fast eine halbe Million Mitarbeiter rund um den Globus verantwortlich: Die gebürtige Bonnerin Melanie Kreis wurde am Freitag vom Aufsichtsrat der Deutschen Post DHL als Personalchefin und Arbeitsdirektorin ihn den Vorstand berufen.

 Karriere in der Heimat: Melanie Kreis steigt ins oberste Führungsgremium des Bonner Dax-Konzerns Deutsche Post DHL auf.

Karriere in der Heimat: Melanie Kreis steigt ins oberste Führungsgremium des Bonner Dax-Konzerns Deutsche Post DHL auf.

Foto: DHL

"Melanie Kreis ist eine erfahrene Managerin, die neben ausgeprägten unternehmerischen Fähigkeiten über das Talent verfügt, Menschen zusammenzubringen", begründete Vorstandschef Frank Appel gestern die Entscheidung. Kreis kommt nicht wie ihre glücklose Vorgängerin Angela Titzrath von außen, sondern arbeitet seit zehn Jahren bei der Post. Zuletzt war die 43-Jährige seit April 2013 Finanzchefin von DHL Express.

Wie Postchef Frank Appel selbst, begann Melanie Kreis ihre berufliche Laufbahn 1997 bei der Unternehmensberatung McKinsey, wechselte anschließend zum Finanzinvestor Apax Partners, ehe sie 2004 bei der Deutschen Post für die Abwicklung internationaler Zukäufe zuständig wurde. Größter Brocken: Die Integration des britischen Konzerns Exel, den die Post 2005 kaufte. Von Bracknell in Großbritannien aus leitete Kreis die Integration der Logistik-Division des Konzerns.

Als eine der wenigen Großakquisitionen der deutschen Industrie verlief die Integration von Exel in den Postkonzern weitgehend reibungslos. Der Erfolg qualifizierte Kreis für weitere Großprojekte. 2006 war sie maßgeblich an der Planung und Durchführung des Verkaufs der Postbank an die Deutsche Bank beteiligt. Kreis, die zwei Kinder hat, lebt mit ihrer Familie in Bonn.

Mit ihr sitzt wieder eine Frau im jetzt wieder siebenköpfigen Vorstandsgremium der Post. Anfang Juli hatte Vorgängerin Angela Titzrath "aus persönlichen Gründen" ihr Amt niedergelegt, Vorstandschef Frank Appel hatte die Aufgaben vorübergehend mit übernommen. Aus dem Konzern war kolportiert worden, dass Titzraths Kurs zu arbeitnehmerfreundlich gewesen sei.

Die Zahl der Frauen in Dax-Vorständen steigt mit Kreis auf 14 von 186. Das sind mehr als noch im Sommer, nachdem einige Frauen, unter anderem auch bei der Telekom, ihre Positionen nach teilweise nur kurzer Zeit wieder hatten aufgeben müssen. Inzwischen wurden aber einige Positionen wieder mit Frauen besetzt, ihr Anteil ist seit Sommer von 5,5 auf 7,5 Prozent gestiegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Viel Potenzial bei Ungelernten
Kommentar zur Arbeitslosenquote Viel Potenzial bei Ungelernten
Zum Thema
Aus dem Ressort