Glosse zum Shopping-Wahn Gestresste Schnäppchenjäger an Black Friday und Cyber Monday

Meinung | Bonn · Früher hieß Shopping noch Einkaufen und der Sale nannte sich Schlussverkauf. Werktags um 18.30 war alles vorbei und der Computer diente als reines Arbeitsmittel. Heute kann das Einkaufen einfacher, aber auch anstrengender sein.

Diesen Freitag muss sich der trendbewusste Shopper einen Tag Urlaub nehmen, um im Internet aus der Flut der Black-Friday-Pseudo-Schnäppchen lohnende Angebote herauszufischen. Dann folgt ein anstrengender Marsch durch die Geschäfte, die mit Rabatten locken. Sparen gibt schließlich nicht für lau. Immerhin: Am Samstag herrscht Ruhe, denn den haben Konsumkritiker zum Kauf-Nix-Tag, erklärt.

Wer am Wochenende doch noch dringend etwa eine Packung Babywindeln braucht, muss dann halt bis zum folgenden Cyber Monday warten, um diese zum unschlagbaren Schnäppchenpreis beim Onlinehändler seines Vertrauens zu bestellen und bestenfalls von einer Paket-Drohne noch am selben Tag liefern zu lassen.

Oder er nutzt den neusten Trend: Omni-Channel-Shopping. Das heißt in diesem Fall, er geht einfach in einen Laden. Ja, ganz genau: wie früher.

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