Goldene Kammerpreismünzen kennzeichnen hohes Niveau

Bei der Wein- und Sektprämierung in Koblenz erhalten Winzer und Genossenschaften von der Ahr eine Fülle von Medaillen

Goldene Kammerpreismünzen kennzeichnen hohes Niveau
Foto: Frey

Koblenz. Winzer und Vertreter von Genossenschaften von der Ahr haben bei der feierlichen Wein- und Sektprämierung der Landwirtschaftskammer Goldene, Silberne und Bronzene Kammerpreismünzen entgegengenommen.

Außer den begehrten Medaillen vergab Kammerpräsident Norbert Schindler in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz die Staats- und Ehrenpreise für ein besonders gutes Gesamtergebnis in der Kür.

Die Nase vorn von der Ahr hatte das Kreisstadt-Weingut Burggarten (P.J. Schäfer und Söhne). Die Kammer erkannte dem Familienbetrieb den Staatsehrenpreis für das Anbaugebiet Ahr zu. Er wird vergeben für die höchste durchschnittliche Punktzahl bei den für die Kür angestellten Weinen.

Vom Weingut Burggarten kommt auch der diesjährige Siegerwein in der Kategorie Früh- und Spätburgunder trocken, barriquebetont. Es ist ein 2005er Frühburgunder vom Neuenahrer Sonnenberg.

"Wir haben uns riesig gefreut, denn der Staatsehrenpreis ist die Nummer 1 in der Kür, er steht für das gesamte Angebot des Weinguts", strahlt Paul-Josef Schäfer. Die hohe Auszeichnung ging auch in den Jahren 2003 und 2004 ans Weingut Burggarten.

Den Ehrenpreis des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau nahm die Mannschaft vom Ahrweiler Weingut J.J. Adeneuer entgegen. Frank Adeneuer freut sich über den Erfolg: "Die Konkurrenz an der Ahr ist eng geworden, darum sind für unseren Betrieb alle Auszeichnungen wichtig, der Preis ehrt unseren Betrieb."

Wie Adeneuer berichtet, liegen die Ergebnisse bei der Berechnung der durchschnittlichen Punktezahl oft nur um einige Hundertstel Punkte auseinander.

"Jede Auszeichnung ist ein Ansporn für weitere Höchstleistungen und bestätigt die gute Arbeit unserer Winzer und des Kellermeisters", bestätigt Rudolf Mies, der Vorsitzende der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr.

Die Mayschosser konnten diesmal den Ehrenpreis des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes mit nach Hause nehmen. Aus Mayschoß stammt auch der Siegerwein in der Kategorie Frühburgunder und Spätburgunder trocken, fruchtbetont ohne Barriquenote, ein Frühburgunder.

Vierter im Bunde der Ehrenpreisträger für besondere Leistungen ist das Weingut Peter Kriechel in Ahrweiler, das den Ehrenpreis des Landkreises Ahrweiler erhielt. "Wir freuen uns sehr, es ist immer schön, bei den Ersten zu sein", sagt Markus Kriechel. Seit vier Jahren steht der Familienbetrieb an der Ahr mit an der Spitze, hat mit neuen Weinen neue Kunden gefunden und Erfolg gehabt.

Staats- und Ehrenpreise sind höher zu bewerten als einzelne Medaillen, weil sie das Gesamtergebnis eines Betriebs belohnen. Den Verkauf fördern sie nur bedingt, weil viele Verbraucher bei einer Fülle unterschiedlicher Auszeichnungen von ganz verschiedenen Stellen die Wertigkeit einer Urkunde nicht unbedingt abschätzen können, denkt Frank Adeneuer

Anders sieht es aus bei den Kammerpreismünzen, die jeweils für ein bestimmtes Produkt vergeben werden und in Papier auf die Flaschen geklebt werden können. "Goldene Kammerpreismünzen sind ein Kaufargument, das nicht unterschätzt werden sollte", weiß Mies.

Viele Kunden kauften gezielt Weine mit den goldenen, silbernen und bronzenen Plaketten der Landwirtschaftskammer. Vor allem im Weihnachtsgeschäft seien die Medaillen "eine tolle Sache", sie machten einen Wein wertiger, er hebe sich von übrigen Weinen ab.

Auch Kriechel hat die Erfahrung gemacht, dass die Kammerpreismünzen den Verkauf durchaus fördern. Trotzdem sagt er: "Ein prämierter Wein muss nicht jedem sofort gut schmecken. Die Medaille ist aber ein Zeichen dafür, dass der Wein hochwertig ist."

Insgesamt beteiligten sich an der Kür 837 Betriebe in den Anbaugebieten Mosel, Ahr, Nahe und Mittelrhein im nördlichen Rheinland-Pfalz. Vergeben wurden 1 390 Goldene, 1 822 Silberne und 1 543 Bronzene Kammerpreismünzen.

Betrachtet man das Ergebnis für die Ahr detaillierter, fällt auf, dass die Weingüter gemessen am Gesamtergebnis überproportional viele Goldene Kammerpreismünzen erhielten: 71 Mal Gold, 42 Mal Silber, 16 Mal Bronze. Das beweist schließlich, dass auch die Juroren das hohe Niveau der Ahrweine anerkennen.

Preisträger:

Weingut Adeneuer: 7 Mal Gold, 3 Mal Silber; Weingut Franz Coels: 1 Mal Silber, 1 Mal Bronze; Ahr-Winzer Genossenschaft: 15 Mal Gold, 7 Mal Silber, 3 Mal Bronze; Weingut Maibachfarm: 2 Mal Gold, 9 Mal Silber, 2 Mal Bronze; Weingut Sonnenberg: 2 Mal Gold, 2 Mal Silber, 2 Mal Bronze; Weingut Peter Kriechel: 10 Mal Gold, 4 Mal Silber, 2 Mal Bronze; Weingut Peter Lingen: 2 Mal Gold, 3 Mal Silber; Weingut Burggarten: 11 Mal Gold, 1 Mal Bronze; Weingut Silberberg: 2 Mal Silber, 1 Mal Bronze; Winzergenossenschaft Walporzheim: 4 Mal Silber, 1 Mal Bronze; Weingut Gebrüder Bertram: 3 Mal Gold, 2 Mal Silber; Weingut Volker Riske: 2 Mal Gold, 3 Mal Silber; Winzergenossenschaft Mayschoß: 17 Mal Gold, 2 Mal Silber, 3 Mal Bronze

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