Griechenland-Anleihen machen der Postbank zu schaffen

Hohe Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen führen bei der Postbank erneut zu einem Quartalsverlust in Höhe von 132 Millionen Euro.

Bonn. Hohe Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen führen bei der Postbank erneut zu einem Quartalsverlust in Höhe von 132 Millionen Euro. Im zweiten Quartal hatte der Verlust bei sieben Millionen Euro gelegen. Im dritten Quartal musste die Postbank 341 Millionen Euro auf griechische Staatsanleihen abschreiben. Sie stehen jetzt noch mit 42 Prozent des Nennwertes in den Büchern.

Für die ersten neun Monate wurden insgesamt 527 Millionen Euro Abschreibungen fällig. Dadurch weist die Bank zum 30. September 2011 ein Ergebnis vor Steuern von 12 Millionen Euro (Vorjahr 296 Millionen Euro) aus.

Dabei lief die Entwicklung im Geschäft in den ersten neun Monaten eigentlich nicht schlecht. Durch steigende Erträge aus dem Geschäft mit Privat- und Firmenkunden sowie eine spürbar rückläufige Risikovorsorge im Kreditgeschäft steigerte die Postbank das operative Ergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Prozent auf 716 Millionen Euro.

Bei der Postbank steht weiter der Abbau von kapitalmarktbezogenen Risiken im Vordergrund. Gegenüber dem Jahresende 2010 hat sie ihre Finanzanlagen und die hierin enthaltenen Risikopositionen um knapp 20 Prozent auf noch knapp 48 Milliarden Euro abgebaut. Das habe dazu beigetragen, dass die Kernkapitalquote der Postbank gegenüber dem Jahresende 2010 um 1,7 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent gestiegen ist.

"Wir konnten unsere führende Marktstellung im Privatkundengeschäft festigen und weiter ausbauen", sagte Stefan Jütte, der Vorstandsvorsitzende der Bonner Bank. Im Oktober habe die Postbank erstmals in der Firmengeschichte die Marke von fünf Millionen privaten Girokonten übersprungen. Für das Gesamtjahr rechnet er mit einem Gewinn.

Der Verwaltungsaufwand stieg um 10,1 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Dies liege an Einmaleffekten mit einem Volumen von 155 Millionen Euro, zu denen personalbezogene Rückstellungen und Verpflichtungen aus Altersteilzeitprogrammen gehören.

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