Neue Mobilfunkgeneration Hoffnung auf schnelles, mobiles Internet

Berlin · Die Bundesnetzagentur bereitet die 5G-Versteigerung vor. Immer noch sind Millionen Bürger vor allem in ländlichen, eher dünn besiedelten Gebieten gezwungen, ohne vernünftigen Netzzugang zurechtkommen. Dies könnte sich bald ändern.

 Die nächste Mobilfunkgeneration 5G sollAnwendungen wie das autonome Fahren ermöglichen.

Die nächste Mobilfunkgeneration 5G sollAnwendungen wie das autonome Fahren ermöglichen.

Foto: dpa

Schnelles Internet und Mobilfunk bleibt ein Dauerthema. Millionen Bürger vor allem in ländlichen, eher dünn besiedelten Gebieten sind heute gezwungen, ohne vernünftigen Netzzugang zurechtkommen. Wird sich das bald ändern? Am Montag traf sich der Beirat der Bundesnetzagentur, in dem unter anderem Vertreter des Bundestages sitzen. Die Behörde bereitet die Versteigerung der sogenannten 5G-Lizenzen vor. Die Funknetze der „fünften Generation“ sollen Deutschland künftig mit superschneller Datenkommunikation beliefern, abrufbar über Smartphones und andere mobile Endgeräte. Die Hoffnung: Dann sind Surfen im Internet und mobiles Telefonieren überall problemlos möglich.

An den geplanten Bedingungen der Versteigerung und damit der Leistungsfähigkeit des späteren Netzes gibt es jedoch massive Kritik. So heißt es im Schreiben der CDU-CSU-Bundestagsfraktion: „Es steht zu befürchten, dass die Schere zwischen städtischen Ballungszentren und ländlichen Räumen weiter auseinandergeht und das Ziel der Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse konterkariert wird.“ Ähnlich betrachtet es Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer: „Wir brauchen endlich eine vernünftige und verbindliche Anbindung der ländlichen Räume beim Mobilfunk.“ Die Kritiker befürchten einen Etikettenschwindel. Die Netzagentur müsse darauf hinwirken, „dass auch dort 5G drin ist, wo 5G drauf steht. Ansonsten erhalten wir lediglich ein verbessertes 4G-Netz“, bemängelte CDU-Beiratsmitglied Ulrich Lange (CDU). „4G“ steht für das gegenwärtige, oft löchrige Netz der „vierten Generation“. Die Kritik entzündet sich auch daran, dass die Telekom-Firmen, die die zusätzlichen Frequenzen erhalten, laut Netzagentur zunächst jeweils nur 500 neue 5G-Masten im Bundesgebiet aufstellen müssen. Das reicht für eine flächendeckende Versorgung nicht annähernd aus.

Die Netzagentur begründet ihre Zurückhaltung mit den „unverhältnismäßig“ hohen Kosten, der ein schnellerer Ausbau der Infrastruktur kosten würde. Die Behörde will die Betreiber der Netze – Telekom, Vodafone und Telefonica – nicht überfordern.

in der Beiratssitzung am Montag gab es kaum Bewegung, wie Teilnehmer berichteten. Allenfalls werde zusätzlich festgelegt, dass die Firmen jeweils mehr als 500 neue 5G-Masten errichten müssten. Ein Vetorecht hat der Beirat nicht. Als nächstes folgt die Konsultation der Unternehmen. Danach erlässt die Agentur ihren Beschluss. Die Versteigerung soll im ersten Quartal 2019 stattfinden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort