Städteranking Hohe Steuern drücken Bonn

KÖLN/BONN · In der Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts IW Consult belegten vor allem Standorte von Automobilherstellern die vorderen Plätze. Bonn landet im oberen Mittelfeld, neben hohen Steuern gibt es weitere Kritikpunkte.

München, Ingolstadt, Erlangen und Wolfsburg haben bei einem Städtevergleich von Wohlstand und Arbeitsmarkt am besten abgeschnitten. In der Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts IW Consult belegten vor allem Standorte von Automobilherstellern die vorderen Plätze. Auf den hinteren Plätzen fanden sich Gelsenkirchen, Herne, Oberhausen und Bottrop. Die Forscher untersuchten anhand von 90 Kriterien Arbeitsmarkt, Wirtschaftskraft, Immobilienmarkt und Lebensqualität von 71 Städten. Ein Vergleich mit dem Vorjahr ist nicht möglich. Damals wurden 50 Städte untersucht.

Bonn landet bei den Vergleichen im oberen Mittelfeld. Beim Niveauranking maßen die Forscher etwa den Anteil der Beschäftigten mit Hochschulabschluss, die Produktivität oder bewerteten den Branchenmix in der Wirtschaft. Hier lag Bonn der Studie zufolge jeweils unter den Top 10 bundesweit. Eine insgesamt bessere Platzierung als Rang 18 verhinderte aber unter anderem die schlechte Aufklärungsquote bei Straftaten. Hier belegte Bonn nur Rang 65. Auch der hohe Gewerbesteuerhebesatz von 490 Prozent hielt dem Vergleich mit den anderen Großstädten nicht stand: Nur Platz 64 für Bonn.

Gemessen wurde nicht nur das absolute Niveau der Großstädte, sondern auch die Dynamik der Entwicklung. Bevölkerungszuwachs, Produktivitätsentwicklung und Steuerkraft sprachen hier für Bonn, Schwächen ergaben sich bei der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer, der Frauenbeschäftigungsquote und der Entwicklung des Gewerbesteuerhebesatzes. Bonns Bewertung im Städteranking

Köln landete in den Rankings einige Plätze hinter Bonn. Die Domstadt punktete mit Tourismus, Gewerbeanmeldungen und Dienstleistungen und bei der Dynamik mit weniger überschuldeten Erwachsenen, mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und dem Neuzugang vieler Frauen in den Arbeitsmarkt. Schwächen sind die insgesamt hohe Kriminalität bei geringer Aufklärungsquote und ein hoher Gewerbesteuersatz, sowie sinkende Wirtschaftsleistung, Produktivität und Steuerkraft.