Umfrage der IHK Bonn/Rhein-Sieg Weniger junge Menschen als im Vorjahr bekommen einen Ausbildungsplatz
Bonn · Weniger junge Menschen in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis haben im ersten Quartal des laufenden Jahres einen Ausbildungsvertrag unterschrieben. Dies geht aus den jüngst veröffentlichten Zahlen der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg hervor.
784 junge Menschen haben im ersten Quartal einen Ausbildungsvertrag unterzeichnet, wie die IHK am Freitag mitteilte. Bis zum 30. April 2019 hatten dies noch 1030 angehende Azubis getan. Das bedeute einen Rückfall auf 76 Prozent des Vorjahresniveaus.
Um die Folgen der Corona-Krise für den Ausbildungsmarkt einschätzen zu können, hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg unter den mehr als 1500 Ausbildungsbetrieben eine Blitzumfrage durchgeführt. Ergebnis: Von den 350 Betrieben, die sich beteiligt haben, wollen 38 Prozent aufgrund der aktuellen Situation weder zum 1. August, noch zum 1. September Ausbildungsplätze anbieten. Insbesondere Betriebe aus der Gastronomie, der Reisebranche sowie dem Maschinenbau gaben aber an, möglicherweise Stellen anzubieten, sollte es einen zusätzlichen Termin für den Ausbildungsstart am 1. Februar 2021 geben.
Betriebe, die Ausbildungsplätze anbieten würden, erhielten derzeit aber kaum Bewerbungen und seien verunsichert, wie sie aufgrund der aktuellen Arbeitsschutzmaßnahmen Berufsorientierung oder Ausbildung in ihrem Unternehmen organisieren könnten. „Die IHK ermuntert Schulabgänger, sich trotz Corona aktiv zu bewerben“, sagt Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Berufsbildung und Fachkräftesicherung der IHK: „Die Ausbildungsbetriebe rufen wir auf, ihre freien Ausbildungsplätze jetzt zu besetzen.“ Für den Bereich der IHK bei der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg gibt es derzeit 1577 gemeldete unbesetzte Ausbildungsstellen.
