Im Gastgewerbe gibt es weiter mehr Lehrstellen als Bewerber

Ausbildungsbetriebe und Berufsschule tauschen sich beim Kammer-Arbeitskreis in Ahrweiler aus

Bad Neuenahr-Ahrweiler. (sim) Die Zahl der offenen Stellen übersteigt die Zahl der Bewerber. Im Gastgewerbe gibt es also nach wie vor keinen Lehrstellenmangel. Das erklärten Manfred Göbel von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz und Rolf Müller von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Mayen.

Bei der Sitzung des IHK-Arbeitskreises Hotel- und Gaststättengewerbe gaben sie in der Knappschaftsklinik Bad Neuenahr einen Überblick über die Lehrstellensituation 2006. Bei den regelmäßig stattfindenden Begegnungen diskutieren die Ausbilder aus den gastronomischen Betrieben und Hotels im Kreis Ahrweiler mit den Fachlehrern der Berufsbildenden Schule (BBS) über aktuelle Entwicklungen in der beruflichen Ausbildung.

Gastgeber Thomas Böhme von der Knappschaftsklinik Bad Neuenahr skizzierte zum Auftakt kurz die Geschichte des Hauses. Die Klinik wurde 1983 als Rehabilitationseinrichtung eröffnet. Derzeit werden 90 Mitarbeiter beschäftigt und eine Jugendliche zur Fachkraft im Gastgewerbe ausgebildet. Das Haus kann bis zu 170 Patienten aufnehmen.

Unterstützung bei der Personalauswahl boten danach die beiden Personalberaterinnen Stephanie Steppat und Heike Rohde aus Remagen-Rolandseck an: Sie präsentieren den Mitgliedern des Arbeitskreises ihr Auswahlverfahren mittels einer Potenzialanalyse. Dabei stellen sie die Neigungen und Interessen von Bewerbern um eine Ausbildungsstelle den Erfordernissen der Betriebe gegenüber.

Durch Interviews und Testreihen analysieren sie das Potenzial und die Schlüsselqualifikationen der Jugendlichen, um eine verlässliche Grundlage für eine möglichst passgenaue Personalauswahl treffen zu können. Jürgen Lehmacher vom Club der Köche würdigte die Verleihung der diesjährigen Gastro Awards im Februar als großen Erfolg.

"Nachdem das Kurhaus Bad Breisig als Veranstaltungsort nicht mehr zur Verfügung stand, sind wir mit unserem Wettbewerb auf das Seniorenzentrum Sankt Josef in Bad Breisig ausgewichen. Die Kücheneinrichtung bietet dort ebenfalls sehr gute Bedingungen", erklärte Lehmacher. Nach Aussage von Rainer Söller, Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes, werde dieser Wettbewerb künftig als alleiniger Entscheid im Kreisgebiet für die Zulassung zum Landeswettbewerb gelten.

Die Ergebnisse der Arbeitskreis-Sitzung wertete IHK-Arbeitskreisleiter Stefan Issels vom Seehotel Maria Laach positiv: "Bei der Ausbildung von Jugendlichen in den Berufen des Hotel- und Gaststättengewerbes ziehen die Ausbildungsbetriebe und die Berufsbildende Schule an einem Strang. Durch den gegenseitigen Erfahrungsaustausch im Arbeitskreis lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und lösen." Das nächste Treffen des Arbeitskreises ist für den 8. November angesetzt.

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