Möglicher Energielieferstopp Industrie in der Region bereitet sich auf Ernstfall vor

Bonn · Die energieintensive Industrie in der Region bereitet sich auf den Ernstfall vor, falls Russland den Gashahn zudreht. Evonik etwa will sein Kohlekraftwerk in Marl weiterbetreiben und die klimafreundlicheren Gas- und Dampfkraftwerke nicht so schnell in Betrieb nehmen.

 Der Spezialchemiekonzern Evonik Industries hat einen Produktionsstandort in Niederkassel. Er benötigt Gas unter anderem als Rohstoff für seine Produkte.

Der Spezialchemiekonzern Evonik Industries hat einen Produktionsstandort in Niederkassel. Er benötigt Gas unter anderem als Rohstoff für seine Produkte.

Foto: Evonik

Auf Öl und Kohle aus Russland könnten Verbraucher in Deutschland relativ schnell verzichten, an den russischen Gaslieferungen aber hängt sehr viel. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen mit einem hohen Anteil energieintensiver Industrie wäre die Wirtschaft von einem sofortigen russischen Gaslieferstopp beziehungsweise einem Embargo stark betroffen. Auf sie entfallen laut NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) 40 Prozent des gesamten Gasverbrauchs in dem Bundesland. 440.000 Arbeitsplätze wären direkt von einem Lieferstopp betroffen.