Kommentar Initiative ergreifen

In Deutschland gibt es so viele Jobs wie noch nie - und trotzdem ist das kein Grund zum Jubeln. Denn für die vielen Arbeitslosen im Land ändert sich damit nichts. Nur die wenigsten von ihnen profitieren von den neuen Stellen. Statt Erwerbslose stellen Unternehmen oft Zuwanderer aus den EU-Ländern ein.

Kann man es ihnen verdenken? Nein. Denn viele Arbeitslose in Deutschland lassen sich nicht mehr vermitteln, weil sie schlicht nicht genug qualifiziert sind. Da liegt es doch nahe, dass Unternehmenschefs zu denjenigen greifen, die mehr fachliche Kenntnisse aufweisen - und zudem meist höchst motiviert sind, am Wirtschaftswunderstandort Deutschland zu arbeiten. Wer wieder in Lohn und Brot stehen will, muss sich weiterbilden.

An dieser Stelle ist nicht nur der Staat gefordert, der Arbeitssuchenden entsprechende Angebote machen muss. Jeder, der finanzielle Unterstützung von der Arbeitsagentur erhält, muss sich selbst fragen: Was kann ich noch lernen, damit ich wieder attraktiv für den Markt werde? Eine weitere Sprache? Besseren Umgang mit dem Computer? Die Benutzung einer speziellen Maschine?

Viele Menschen scheiden derzeit aus dem Berufsleben aus, weil sie das Rentenalter erreichen. Qualifizierte Zuwanderer müssen daher den "Laden Deutschland" am Laufen halten und somit für den Wachstumssprung sorgen, der anderen erlaubt, in den Arbeitsmarkt zu gelangen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort