Arbeitsmarkt im April Anzahl offener Stellen in Bonn und der Region steigt weiter

Bonn · Der Arbeitsmarkt setzt seinen Erholungskurs weiter fort. Die Arbeitslosenquote sinkt im April in der Region Bonn/Rhein-Sieg, in ganz NRW und bundesweit. Viele freie Stellen sind zu besetzen.

 Gute Chancen für Arbeitslose: Es sind wieder mehr freie Stellen zu besetzen.

Gute Chancen für Arbeitslose: Es sind wieder mehr freie Stellen zu besetzen.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Mit der beginnenden Frühjahrsbelebung setzt der Arbeitsmarkt seinen Erholungskurs weiter fort. Die Arbeitslosenquote in der Region Bonn/Rhein-Sieg fällt um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem März auf 5,6 Prozent. Gegenüber dem April des Vorjahres ist das ein Rückgang um 0,9 Prozentpunkte.

„Trotz der aktuellen Herausforderungen sank die Arbeitslosigkeit, während die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von September 2020 zu September 2021 in der Region um knapp 8000 Beschäftigte stieg“, sagt Bernd Lohmüller, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. Zuletzt habe sich im April 2017 die Arbeitslosigkeit mit 1,9 Prozent in einem vergleichbaren Maß reduziert. Vom Rückgang profitierten alle Personengruppen, insbesondere aber die Jüngeren. Gegenüber dem Vorjahr sei erfreulicherweise die Langzeitarbeitslosigkeit deutlich gesunken.

Arbeitslosenquote in Bonn und Region: Engpass bei den Fachkräften

Der Bestand an offenen Stellen im April stieg um rund 220 Arbeitsstellen auf einen Bestand von 7079 und erreicht damit den höchsten Wert seit November 2019 (7480). Hier zeige sich der weiter fortschreitende Engpass bei den Fachkräften. Der Zugang an neu gemeldeten Arbeitsstellen sei moderat gewesen. „Diese Entwicklung kann vom Krieg in der Ukraine bestimmt sein, der viele Unternehmen die Besetzungsverfahren erst einmal aufschieben lässt“, so Lohmüller.

Auch NRW-weit ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im April wie für die Jahreszeit üblich gesunken. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,6 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonat. Gleichzeitig stieg in NRW die Zahl der gemeldeten offenen Stellen weiter und erreichte mit 169.215 den bislang höchsten Stand in einem April. Viele Unternehmen benötigen länger, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit passenden Qualifikationen zu finden, andere zeigten Zurückhaltung bei der Besetzung offener Stellen aufgrund anhaltender Engpässe bei den Lieferketten und des russischen Angriffskrieges, so Torsten Withake, Leiter der Bundesagentur für Arbeit in NRW. Auffällig sei, sagte Withake weiter, dass gleichzeitig zum Rückgang der Arbeitslosigkeit die Zahl der unbesetzten Arbeitsstellen weiter ansteige: „Fast 170.000 Stellen sind aktuell in NRW als offen und zu besetzen gemeldet. Das ist für den April ein Höchstwert.“ Zwei Gründe sieht Withake dafür: Engpässe am Arbeitsmarkt bei den qualifizierten Fachkräften, in einigen Unternehmen aber auch Zurückhaltung bei der Besetzung der offenen Stellen.

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland hat im März erstmals wieder das vor der Corona-Pandemie erreichte Niveau übertroffen. Rund 45,2 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland hatten einen Job, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Damit waren saisonbereinigt 0,1 Prozent oder 41.000 Personen mehr erwerbstätig als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Corona-Krise in Deutschland.

Bundesweit sank dank der Frühjahrsbelebung die Arbeitslosigkeit weiter auf rund 2,3 Millionen Menschen. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkt auf fünf Prozent zurück. Im Vergleich zum April 2021 sank sie um einen Prozentpunkt.

Bei der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg befindet sich Andrea Nahles, bislang Präsidentin der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation in Bonn, bereits in der Einarbeitungsphase. Die frühere SPD-Parteivorsitzende übernimmt zum 1. August die Nachfolge von Vorstandschef Detlef Scheele.

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