Gescheiterte Preisverhandlungen Haribo verlangt mehr Geld von Lidl mit sichtbaren Folgen für Kunden

Grafschaft · Die Discounterkette Lidl will eine von Haribo geforderte Preiserhöhung nicht akzeptieren. Deshalb bleiben derzeit die Regale mit Goldbären und Co. leer.

Wo sonst der Platz für die Gummibärchen ist, bleiben bei Lidl derzeit die Regale leer. (Archivaufnahme)

Wo sonst der Platz für die Gummibärchen ist, bleiben bei Lidl derzeit die Regale leer. (Archivaufnahme)

Foto: HARIBO/Haribo

Gummibärchen, Lakritzschnecken und andere Haribo-Produkte gibt es derzeit nicht beim Discounter Lidl. Preisverhandlungen zwischen dem Süßwarenhersteller und der Lebensmittelkette sind gescheitert. „Da die Kostensteigerungen sich in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres weiter intensiviert haben, bleibt uns keine andere Wahl als unsere Preise anzupassen“, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Haribo halte Preiserhöhungen vor dem Hintergrund immens gestiegener Preise für Logistik und Rohstoffe für gerechtfertigt. Im vergangenen Sommer hatte Haribo bereits die Preise erhöht, indem die Tütengröße verkleinert wurde. Der Standardbeutel ist seitdem nicht mehr 200 Gramm schwer, sondern enthält nur noch 175 Gramm.

Von allen Händlern fordert Haribo dieselben Preise

Für den Süßwarenhersteller mit Hauptsitz in Grafschaft ist die Auslistung bei Lidl eine Entwicklung, wie sie immer wieder vorkommt: „In unserer mehr als 100-jährigen Unternehmensgeschichte gab und gibt es immer wieder Preisverhandlungen, die mitunter intensiv geführt werden.“ Das Unternehmen begreife den Handel als Partner. „Für alle Handelspartner gelten zudem im Sinne der Gleichbehandlung dieselben Bedingungen.“ Bei allen andern Lebensmittelketten gebe es die Haribo-Produkte weiterhin.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die beiden Unternehmen bei Preisverhandlungen nicht einig werden: Schon 2020 und 2021 waren Haribo-Produkte bei Lidl vorübergehend nicht verfügbar.

Auch andere Lebensmittel-Hersteller können derzeit ihre Preisvorstellungen gegenüber dem Handel zeitweilig nicht durchsetzen: Edeka-Chef Markus Mosa berichtete Ende April, der Händler würde von 17 Herstellern nicht mehr beliefert und habe die Artikel von vier Lieferanten ausgelistet. Die hohe Inflation hat die Verhandlungen intensiviert.

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