Kleine Geschäfte stehen unter Druck

KÖLN · Textilhandel mit leichtem Umsatzplus. Filialisten und Internet-Verkäufer legen zu. Der mittelständische Textil- und Modehandel ist für das laufende Jahr zuversichtlich.

48 Prozent der Modehändler erwarten ein Umsatzplus, 36 Prozent gleichbleibende Erlöse, so der Branchenverband BTE am Dienstag in Köln. "Wenn das Wetter mitspielt, dürfte angesichts der mäßigen Vorlage aus 2013 ein kleines einstelliges Umsatzplus zu erreichen sein", sagte Verbandspräsident Steffen Jost am Dienstag in Köln.

Im abgelaufenen Jahr hatte das Wetter dem Textilhandel gar nicht in die Karten gespielt. Schnee und Eis bis in den April machten gar keine Lust auf den Kauf von Frühjahrsmode. Und zum Jahresende war es zu warm, so dass Mäntel und Jacken an den Kleiderständern hängen blieben. Auch das Weihnachtsgeschäft habe eher enttäuscht, so Jost. So dürfte der Textilhandel zu Endverbraucherpreisen minimal gewachsen sein, auf knapp 60 Milliarden Euro.

Dabei hat der Online-Handel zugelegt. Er brachte laut BTE Kleidung für acht Milliarden an die Frau und den Mann. Das ist ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zu 2012. Weitere 3,5 Milliarden entfallen auf den klassischen Versandhandel.

Marktanteile verliert der Fachhandel, der nach einer BTE-Schätzung einen Umsatz von 30 Milliarden Euro erzielte. Das sind rund 20.000 Geschäfte - im Jahr 2000 waren es mehr als 35.000 - , von der Eckboutique bis zu Großfilialisten wie C&A oder H&M. Filialisten sind laut BTE wohl gewachsen, nicht selten über die Eröffnung neuer Filialen. Typische Mittelständler dürften ein Minus von zwei bis drei Prozent eingefahren haben.

Gleichzeitig seien die Erträge unter Druck. Kosten kletterten, zudem gebe es ein Überangebot auf dem Markt, weil vor allem Filialbetriebe die Verkaufsfläche erhöhten. 80 Millionen Quadratmeter Verkaufsfläche gebe es in Deutschland für Textilien. Auch der Online-Handel weite das Angebot aus.

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