Zuwachs an Arbeitsplätzen und hohe Branchenvielfalt "Köln ist eine starke Region"
KÖLN · Die Wirtschaftsregion Köln steht nach den Worten von Ulrich S. Soénius sehr gut da. "Die Branchenvielfalt ist kaum zu überbieten", nennt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Köln (IHK) als einen Grund.
Es sind laut Soénius auch starke Branchen, die hier vertreten sind: Fahrzeugbau, Maschinenbau oder Chemie.
Und der Versicherungsstandort sei einer der bedeutendsten der Republik. In Köln haben mehr Versicherer ihren Sitz als in München. Mit der bayerischen Metropole liefert sich Köln ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel Versicherungsstandort Nummer 1. Mal hat der eine, mal der andere die Nase vorn, abhängig davon, ob es um die Zahl der Beschäftigten, die Beitragseinnahmen oder die Zahl der Betriebe geht. Soénius verweist auch auf die gut aufgestellte Medienbranche, die ebenso für Dynamik sorge wie die Mischung aus großen und kleineren Unternehmen. "Das ist eine sehr, sehr starke Region", fasst Soénius zusammen.
Große Firmen mit mehr als 500 Beschäftigten sorgen dabei für rund 190 000 der 867 878 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die es Mitte des vergangenen Jahres gab. Das geht aus einer Darstellung der IHK über die Wirtschaftsregion hervor. Auch neue Jobs entstehen in Köln, Leverkusen sowie den Kreisen Rhein-Erft, Rhein-Berg und Oberberg. Mitte 2013 lag die Zahl der Beschäftigten noch bei 844 932, ein weiteres Jahr zuvor bei 831 307. Wie im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote 8,3 Prozent.
76,9 Prozent der Beschäftigten in der Region arbeiten im Dienstleistungssektor. In Köln selbst sind es über 84 Prozent. In der Land- und Forstwirtschaft arbeiten 0,2 Prozent, im produzierenden Gewerbe 22,5 Prozent der Beschäftigten, wobei hier der Oberbergische Kreis mit einem Anteil von über 42 Prozent die meisten Beschäftigten in der Industrie hat. Der größte Arbeitgeber im Bereich der IHK Köln ist aber mit Ford ein Kölner Industrieunternehmen (siehe Tabelle).
2,2 Millionen Einwohner leben im IHK-Bezirk. Zumindest in Köln und im Speckgürtel legt die Zahl der Einwohner in den kommenden Jahren nach Prognosen zu. Der Standort hat starke Nachbarn mit Düsseldorf und Bonn zusammen mit dem Rhein-Sieg-Kreis. Hier lebten 2012, die IHK-Bonn/Rhein-Sieg legt neue Strukturdaten erst im kommenden Monat vor, 890 457 Menschen. Das waren 0,39 Prozent mehr als im Vorjahr. 294 501 (2011: 292 314) sozialversicherungspflichtige Beschäftigte gab es in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis.
Mehr als jeder Zehnte von ihnen arbeitete bei einem ehemaligen Bundesunternehmen. Die Deutsche Telekom beschäftigte laut IHK Bonn/Rhein-Sieg in der Region 20 660 Mitarbeiter und ist damit der größte Arbeitgeber im südlichen NRW, wobei öffentliche Arbeitgeber wie Städte, Bundeswehr oder Universitäten nicht berücksichtigt werden.
