Strabag profitiert von Firmenverkäufen Kölner Baukonzern steigert 2012 den Gewinn auf 135 Millionen Euro

KÖLN · Thomas Birtel verabschiedet sich mit einem Gewinnplus. Der 59-Jährige legt im Juni sein Amt als Vorstandschef der Kölner Strabag AG nieder und rückt an die Spitze der Muttergesellschaft Strabag SE in Wien. Bei der Strabag AG wird er wohl Aufsichtsrat, ohne dass er Vorsitzender werden will, wie er am Montag sagte.

 Thomas Birtel blickt optimistisch voraus.

Thomas Birtel blickt optimistisch voraus.

Foto: dpa

"Insgesamt als zufriedenstellend" bezeichnete Birtel das abgelaufene Geschäftsjahr. Der allgemeine Umsatzrückgang im öffentlichen Bau sei nicht spurlos an dem Marktführer im deutschen Verkehrswegebau vorübergegangen. Das Ergebnis nach Steuern stieg im Strabag-Konzern aber von 103 auf 135 Millionen Euro. Positiv beeinflusst wurde es durch den Verkauf der tschechischen Tochter DSP an die österreichische BHB, an der die Strabag AG 35 Prozent hält. Die Aktionäre erhalten eine unveränderte Ausschüttung von 1,04 Euro pro Aktie.

Der Auftragseingang stieg um sieben Prozent auf 4,1 Milliarden, die Leistung sank witterungsbedingt um 2,8 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Die Zahl der Mitarbeiter stieg zwischenzeitlich auf 12.200. Wegen Unternehmensverkäufen ist sie auf 10.561 zurückgegangen. Im Zuge der Konzentration auf den Verkehrswegebau wurde neben der DUS auch der Deponiebauer HUT abgegeben. Ihn erwirbt eine Tochter der Strabag SE. Dies werde einen positiven Effekt auf die Bilanz des laufenden Jahres haben, so Birtel.

Ab 2014 erwartet er einen "normalisierenden" Ergebnisrückgang. Um die Branche und um Strabag sei ihm nicht bange, so Birtel. Unumgängliche Sanierungen bei den Verkehrswegen böten "genug Futter". Die Infrastruktur sollte aber nachhaltiger geplant und betrieben werden. Dazu sollten Einnahmen aus Kfz-Steuern, Mineralölsteuern und Lkw-Maut zweckgebundener in die Finanzierung der Infrastruktur gelenkt werden. Und auch eine Pkw-Maut müsse Thema sein.

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