Kommentar: Atypische Probleme

Wer über eine Festanstellung verfügt und diese auch in Zeiten der Wirtschaftskrise behalten hat, kann kurz innehalten und sich bei den Kollegen mit befristeten Stellen und aus Zeitarbeitsfirmen bedanken, die in Zeiten schlechter Auftragslage ihren Job verloren.

Aus Sicht von Unternehmen hat der deutsche Arbeitsmarkt während der Krise seine Flexibilität unter Beweis gestellt und Stammbelegschaften gerettet. Wer heute als Arbeitnehmer keinen festen Job hat, blickt weniger hoffnungsfroh in die Zukunft. Studien zeigen, dass Zeitarbeit kaum als Brücke von der Arbeitslosigkeit zur Festanstellung genutzt werden kann. Lediglich sieben Prozent schaffen diesen Sprung.

Angesichts der Tatsache, dass Zeitarbeiter in der Regel 20 bis 25 Prozent weniger als die fest angestellten Kollegen verdienen, die die gleiche Arbeit verrichten, dürften diese Aussichten ihre Motivation deutlich drücken. Außerdem hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung festgestellt, dass Zeitarbeit auch reguläre Arbeitsverhältnisse verdrängt. Insofern sollten die von Fachleuten atypisch genannten Arbeitsverhältnisse nicht noch typischer werden.

[ zum Artikel ]

Meistgelesen
Neueste Artikel
Viel Potenzial bei Ungelernten
Kommentar zur Arbeitslosenquote Viel Potenzial bei Ungelernten
Zum Thema
Der Villiprotter Hobby-Weihnachtmann Cem Yilmaz, der
Weihnachtsmann per Skype
Bescherung in Corona-ZeitenWeihnachtsmann per Skype
Aus dem Ressort