Bonner Konzern Kompromiss bei Telekom-Technik

BONN · Die Deutsche Telekom verringert die Zahl ihrer Technik-Standorte weniger stark als ursprünglich geplant. Eigentlich wollte das Bonner Unternehmen bis Ende 2017 die Standorte des Telekom-Technikservice (DTTS) von 153 auf 18 senken, um schneller und effizienter zu werden.

 Der Einheitstarif "MagentaEINS" der Deutschen Telekom lockt mehr Kunden als erwartet.

Der Einheitstarif "MagentaEINS" der Deutschen Telekom lockt mehr Kunden als erwartet.

Foto: DPA

Nach Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi und Protesten der Belegschaft kam es jetzt zu einem Kompromiss. Nun sollen 30 Standorte erhalten bleiben. Diese Standorte seien bis mindestens zum 31. Dezember 2021 gesichert, teilte Verdi gestern mit.

Gleichzeitig wird die Umstrukturierung von zwei auf vier Jahre gestreckt. Die von Versetzungen betroffenen Mitarbeiter erhalten Entgeltsicherungen, Mehrkostenerstattungen, Altersteilzeitregelungen und Ersatzbeschäftigung in anderen Konzerneinheiten. Bei der DTTS arbeiten derzeit bundesweit rund 19 000 Beschäftigte. Von der Standortreduktion werden nach Verdi-Angaben direkt und indirekt bis zu 10 000 Mitarbeiter im Innendienst erfasst.

Alternative Arbeitsplätze für einen Teil der Mitarbeiter

In der Region Köln/Bonn sind keine Standorte von der Zusammenlegung betroffen. "Trotz unterschiedlicher Auffassungen über die Notwendigkeit eines Standortkonzepts ist es gelungen, die nachteiligen Folgen für die Beschäftigten deutlich zu reduzieren. Dennoch hält Verdi das Standortkonzept für falsch", kommentierte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder gestern.

140 betroffene Beschäftigte können in die Kundenservicesparte DTKS und mindestens 300 Betroffene in den Außendienst oder auf Alternativarbeitsplätze im Telekom-Konzern oder an andere Standorte wechseln. Darüber hinaus werden Qualifizierungen für höherwertige Tätigkeiten am Zielstandort angeboten.

Zudem sind Altersteilzeitangebote vorgesehen, sofern die Passivphase der Altersteilzeit mit Ablauf des 31. Dezember 2019 beginnt. Insgesamt können darauf bis zu 4.000 Beschäftigte zurückgreifen.

Bislang arbeiten die Beschäftigten im Innendienst in sehr kleinteiligen Strukturen, fast die Hälfte in Kleinstgruppen von nur einem bis elf Mitarbeitern, hatte die Telekom die Umstrukturierungen begründet.

Für die Verbesserungen der Infrastruktur will das Unternehmen nach eigenen Angaben einen hohen zweistelligen Millionenbetrag ausgeben.

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