Brähler ICS Konferenztechnik - Von Königswinter in die ganze Welt

KÖNIGSWINTER · "WCCB wäre ein attraktives Objekt": Brähler ICS Konferenztechnik ist heute eines der weltweit bedeutendsten Unternehmen in der Technik-Branche. Seit 1989 sitzt das 120 Mitarbeiter starke Unternehmen in Königswinter-Oberpleis und wird in zweiter Generation geführt.

Den roten Ring am Mikrofon kennt jeder, der schon einmal eine Konferenz begleitet hat: Er leuchtet auf, wenn das Mikrofon eingeschaltet wird. Jetzt darf gesprochen werden. Was kaum jemand weiß: Der Leuchtring, der sich weltweit durchgesetzt hat, ist eine Erfindung von Helmut Brähler aus Bonn.

Heute ist Brähler ICS Konferenztechnik eines der weltweit bedeutendsten Unternehmen in der Branche. Als Chemiestudent hatte Brähler 1958 seine erste Simultandolmetscheranlage in Bonn gebaut. Seit 1989 sitzt das Unternehmen, das 120 Mitarbeiter beschäftigt, in Königswinter-Oberpleis und wird in zweiter Generation von Michael Brähler geführt.

"Weltweit Konferenzen mit 20.000 Teilnehmern oder mehr mit Technik auszustatten, ist für uns kein Problem", sagt der Firmeninhaber. Wenn Regierungschefs das Wort ergreifen, sorgt Brähler dafür, dass es auch gehört wird: Ein guter langjähriger Kunde sind laut Brähler die Vereinten Nationen (UN).

Brähler vermietet Konferenztechnik für Veranstaltungen wie die großen G20-Gipfel in Toronto und London oder die Energiekonferenz in Riad in der vergangenen Woche. Aber auch Unternehmen wie die Telekom oder RWE sind Kunden. Autokonzerne veranstalten zur Präsentation neuer Modelle Pressekonferenzen, für die Brähler die Technik liefert.

Andere Aufträge sind fest installierte Anlagen in Kongresszentren, wie etwa im Mannheimer Rosengarten, in Basel oder in Katar. Auf das Bonner Konferenzzentrum WCCB angesprochen, ist Brähler "froh, dass wir bisher nicht beteiligt waren". "Es wäre aber ein attraktives Objekt."

Für die Konferenzausstattung bietet Brähler auch eigene Produkte an: Neu ist ein Mikrofon, das wahlweise über Kabel oder Funk arbeitet. Für ein besonders flaches Mikrofonpult erhielt Brähler in diesem Jahr einen Designpreis. Außerdem bietet Brähler Übersetzungsanlagen sowie Anlagen an, über die beispielsweise parlamentarische Abstimmungen oder auch Abstimmungen auf Hauptversammlungen abgewickelt werden können.

Die Teilnehmer erhalten kleine Geräte, auf denen sie ihr Votum per Knopfdruck abgeben können. Die Information wird dann per Funk übertragen. "Das Prinzip kennt jeder vom Publikumsjoker bei 'Wer wird Millionär'", veranschaulicht Brähler. Auf Computer oder Leinwand werden die Meinungsbalken zum sofort sichtbar.

Die Produkte werden in Königswinter entwickelt, Brähler ließ sie bisher in Deutschland, aber auch in Osteuropa fertigen. "Wir holen die Produktion jetzt fast komplett ins Inland zurück", sagt Brähler. Bei einem Lohnfertiger in Bayern sei das Verhältnis von Preis und Qualität am besten. Große Konferenzen stattet Brähler nicht nur mit eigenen Produkten aus.

"Die Kunden möchten heute die gesamte Konferenztechnik aus einer Hand", sagt Brähler. Kopfhörer, Lichtanlagen und vieles mehr hat er deshalb bei anderen Herstellern zugekauft. Vom Lager in Königswinter wird die Technik zu Konferenzen in aller Welt gebracht.

Mit der Geschäftsentwicklung ist Brähler "sehr zufrieden". Der Umsatz werde in diesem Jahr 25 Millionen Euro erreichen, etwa fünf Prozent mehr als der Durchschnitt der letzten Jahre. Auch der Gewinn liege auf Rekordniveau.

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