Kommentar Kopf in den Sand

Aktiengesellschaften sind auf das Vertrauen ihrer Anteilseigner angewiesen. Gerade in Krisenzeiten. Wer wie Solarworld entgegen üblicher Gepflogenheiten die Presse bei einer Hauptversammlung ausschließt, erreicht das Gegenteil.

Denn wenn ein Unternehmen von seinen Geldgebern verlangt, auf einen großen Teil ihres eingesetzten Kapitals zu verzichten, ist es ihnen zumindest offene Informationen schuldig - auch über die Presse. Die Vogel-Strauß-Taktik "Kopf in den Sand" hinterlässt dagegen einen wenig professionellen Eindruck. Auch wenn den Aktionären und Anleihegläubigern nur noch die Wahl zwischen einem Totalverlust bei einer Pleite und drastischen Einschnitten bei der Sanierung bleibt - einen gewissen Respekt haben sie verdient.