Bonner Ideen Börse Kreative Unternehmer überzeugten das Publikum

BONN · Mit frischen Ideen haben Unternehmer auf der "Bonner Ideen Börse" auf sich aufmerksam gemacht. Ob ein außergewöhnlicher Veranstaltungsraum, ein neues Beratungskonzept oder ein Oldtimerbus für Stadt- und Landrundfahrten im Rheinland, Veranstalter und Teilnehmer der Börse wollen zeigen, dass es in Bonn und Umgebung eine lebhafte kreative Szene gibt.

Auf den runden Stehtisch, hinter dem er stand, hatte Nils Bräm einen kleinen gelben Spielzeugbus gestellt. Der Schweizer Postbus ist für den Unternehmer aus Neunkirchen-Seelscheid ein Kindheitstraum auf Rädern. Der gebürtige Schweizer hat sich diesen Traum erfüllt, sich einen Oldtimerbus gekauft und bietet nun Rundfahrten im Rheinland an. Die Idee gefiel dem Publikum so gut, dass sie Bräm und seinen "Schwyzer Poschti", wie der Bus liebevoll genannt wird, auf den ersten Platz wählten.

Zum achten Mal bot die "Bonner Ideen Börse" im Podium49 in der Südstadt ein Forum für Kreative und Unternehmer aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Ideen sollen dort ausgetauscht und Kontakte geknüpft werden. "Dahinter steckt die Idee, die Tradition eines alten französischen Salons wiederzubeleben, in dem der Austausch über Kunst, Musik, Philosophie, guten Wein und neue Ideen Platz hat", sagte Veranstalter Ralf Karabasz.

Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer organisiert er die Treffen seit Herbst letzten Jahres in regelmäßigen Abständen. Die Gäste waren zugleich Juroren und bewerteten die Ideen der sechs Kreativen des Abends. Letztere hatten jeweils zehn Minuten Zeit, um ihre Ideen vor kleinem Publikum vorzustellen.

Knapp hinter dem gelben Oldtimerbus landete die Klosterküche Hennef, ein Veranstaltungsraum in den Räumen der 2006 entweihten Klosterkirche des ehemaligen Redemptoristen-Klosters in Geistigen. Den dritten Platz belegte die Bonnerin Karin Glattes mit ihrer Beraterfirma "Unternehmen Kunde" und einem neuen Produkt, das sie Erlebnistage nennt. Statt drögen Schulungen in Tagungshotels mit Flipcharts und Seminaren würden Angestellte und Unternehmer auf die Straße zu ihren Kunden geschickt, um an Ort und Stelle mehr über sich und die Zielgruppe zu lernen.

Die drei Gewinner dürfen sich am 25. Juni bei den Bonner Wirtschaftsgesprächen am Stand der IHK präsentieren. Zudem dürfen sie sich am 29. August auf dem ersten Bonner Ideenmarkt im Bonner Kunstverein vorstellen, einer Folgeveranstaltung, die den Rahmen der Ideenbörse vergrößern soll. "Wir glauben, dass es in Bonn unglaubliche viele gute Ideen gibt und sich die Stadt im Marketing unter Wert verkauft", erklärte IHK-Sprecher Michael Pieck die Initiative.

Besonders in der Südstadt gebe es viele kreative Unternehmen, die zu wenig wahrgenommen würden. "Bonn hängt noch zu oft der Ruf einer verstaubten Beamtenstadt nach, das wollen wir ändern", sagte Pieck.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort