Wachstum Kreissparkasse Köln legt überall zu

KÖLN · Der Vorsteuergewinn steigt um 37,9 Prozent auf 74,2 Millionen. Deutlich niedriger als im Vorjahr waren die Abschreibungen für faule Kredite. Vorstandschef Wüerst kritisiert verzerrten Wettbewerb.

Die Kreissparkasse Köln (das Foto zeigt die Zentrale am Kölner Neumarkt) wuchs im vergangenen Jahr in allen Geschäftsbereichen.

Die Kreissparkasse Köln (das Foto zeigt die Zentrale am Kölner Neumarkt) wuchs im vergangenen Jahr in allen Geschäftsbereichen.

Foto: Meisenberg

"Wir konnten wiederum in allen Geschäftsbereichen wachsen", zog Alexander Wüerst, Vorstandschef der Kreissparkasse Köln am Dienstag zufrieden Bilanz. Er wertet die Ergebnisse des abgelaufenen Jahres auch als Bestätigung des Geschäftsmodells, das sich auf das traditionelle Bankgeschäft konzentriere. Die Bilanzsumme stieg um 1,4 Prozent auf 24,8 Milliarden Euro.

Getrieben wurde das Wachstum vom Kreditgeschäft. Das Neugeschäft kletterte um 1,1 Prozent auf drei Milliarden Euro. Unternehmen erhielten neue Kredite über 1,72 (2010: 1,7) Milliarden Euro. "Wir erleben aufgrund der Zurückhaltung anderer Banken vermehrt auch Kreditanfragen von Unternehmen, die früher den Kreditbedarf nicht bei uns gedeckt haben", sagte Wüerst. Privatkunden erhielte neue Kredite von 950 (911) Millionen Euro, öffentliche Haushalte im Volumen von 371 (347) Millionen. 1,2 Milliarden des Kreditneugeschäfts entfielen auf den Wohnungsbau. Damit wurde die Bestmarke des Vorjahres um 6,4 Prozent übertroffen.

"Der Kampf um die Einlagen hat sich dramatisch zugespitzt", sagte Wüerst. Die Kreissparkasse Köln konnte dennoch ein Plus von 1,6 Prozent auf 17,5 Milliarden Euro verbuchen. Wüerst kritisierte einen verzerrten Wettbewerb, bei dem Banken, die mit Steuergeld gestützt würden, mit einem marktunüblichen Zins für Tagesgeld von zwei Prozent und mehr um Kunden werben würden.

Das Ergebnis vor Steuern konnte die Kreissparkasse um 37,9 Prozent auf 74,2 Millionen Euro steigern. Die Ausweitung des Kundengeschäfts ließ den Zinsüberschuss um 4,8 Prozent auf 459,2 Millionen Euro klettern, Sach- und Personalaufwand legten um 6,4 Prozent auf 387,8 Millionen Euro zu. Obwohl die Zahl der Mitarbeiter von 3829 auf 3871 stieg, legten die Personalkosten geringer zu als die Tariferhöhung, so Wüerst.

Deutlich niedriger als im Vorjahr waren die Abschreibungen für faule Kredite. Dafür musste das Institut 30 Millionen Euro auf Wertpapiere abschreiben, darunter ein zweistelliger Betrag für Griechenlandanleihen. Und auch der Wert der Landesbank Berlin, die den Sparkassen gehört, musste nach unten korrigiert werden.

Ohne die Lasten aus der Sparkassenorganisation wäre ein dreistelliges Vorsteuerergebnis möglich gewesen, so Wüerst. Diese Marke soll im laufenden Jahr erreicht werden. Den Gewinn will die Kreissparkasse in die Rücklage stecken. So steigt die Kernkapitalquote von 8,5 auf 9,4 Prozent. Die von der EU verlangte Eigenkapitalquote werde erfüllt.

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