Dieses Geschäftsjahr schloss die Kur AG mit einem Überschuss von 188 000 Euro ab, das sind 92 000 Euro mehr als im Vorjahr. Eine Dividende wird es für die Anteilseigner jedoch nicht geben, das beschlossen die anwesenden Aktionäre mit großer Mehrheit.

Dabei habe sich nicht nur die allgemeine Wirtschaftskrise auf das Unternehmensergebnis ausgewirkt. Vielmehr müsse der Geschäftsbericht vor dem Hintergrund einiger tiefgreifender Veränderungen betrachtet werden, erklärte Kreuter.

So seien Vergleiche mit Vorjahreszahlen nur bedingt möglich, da die Kur AG seit dem 1. Juli 2009 nicht mehr Betreiber des Kurparkhotels in Bad Dürkheim sei, was sich natürlich auf die Umsätze auswirke. So seien die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Millionen Euro oder 12,8 Prozent auf 11,6 Millionen Euro zurückgegangen.

Ursächlich dafür sei das Ende des Erbbaurechtsvertrages mit jenem Kurparkhotel, was zu Einnahmeausfällen in Höhe von etwa zwei Millionen Euro geführt habe.Die nach Bereichen aufgeteilte Auflistung des Gesamtumsatzes zeige jedoch, dass in allen anderen Bereichen im Vorjahresvergleich eine Steigerung des Umsatzes zu verzeichnen sei.

Herausragend dabei sei die erhebliche Verbesserung beim Kur- und Badebetrieb von 16 Prozent auf knapp 1,5 Millionen Euro. Die Anzahl der Kurgäste blieb mit 8 622 nahezu unverändert. Das verbundene Unternehmen Ahr-Thermen Bad Neuenahr GmbH und Co. KG erzielte im vergangenen Jahr Erlöse von 3,3 Millionen Euro, das sind 88 000 Euro oder 2,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Die Ahr-Thermen schlossen mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 452 000 Euro das Geschäftsjahr ab, im Jahr zuvor war es ein Minus von 432 000 Euro. Die Mitarbeiterzahl in der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr hatte sich 2009 im Vergleich zum Vorjahr um zehn auf 124 erhöht, bis Juni 2009 kamen noch 46 Mitarbeiter im Kurparkhotel Bad Dürkheim hinzu.

Die fielen weg, so dass sich der Personalaufwand um 13 Prozent auf 5,2 Millionen Euro verringerte. Durch die vorzeitige Beendigung des Erbbaurechts sowie den Übergang des Teilbetriebes Kurparkhotel Bad Dürkheim auf den Eigentümer GHI GmbH (Bad Neuenahr-Ahrweiler) konnte bei den außerordentlichen Erträgen ein Buchgewinn von insgesamt 2,3 Millionen Euro eingetragen werden.

Dem stand allerdings bei den außerordentlichen Aufwendungen eine Erhöhung der Pensions- und Jubiläumsrückstellungen von 1,4 Millionen Euro gegenüber, die der Umstellung auf die neuen Bilanzierungsregeln geschuldet war. Mit dem Jahresüberschuss von 188 000 Euro wurde der Verlustvortrag aus den Vorjahren abgebaut, der immer noch knapp 2,6 Millionen Euro beträgt.

Leicht gesteigert werden konnte der Umsatz in der "Villa Sibilla" auf rund fünf Millionen Euro. Dieser Markt des "Betreuten Wohnens" sei nach wie vor positiv zu bewerten, so Kreuter. Ebenfalls weniger als im Jahr zuvor überwies die Spielbank Bad Neuenahr aus der Spielbankabgabe an die Aktiengesellschaft.

Hier flossen nur 1,1 Millionen Euro gegenüber 1,3 Millionen im Vorjahr. Dieser Rückgang habe maßgeblich zur Verminderung des Betriebsergebnisses beigetragen, machte Kreuter deutlich. Bei seinem Ausblick in die Zukunft sah Kreuter die Aktiengesellschaft Bad Neuenahr angesichts des stetig wachsenden Gesundheitsbewusstsein gut aufgestellt.

Mit dem Ahr-Resort und dem Angebotsbereichen Medical Fitness und Medical Wellness habe man die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt. Kreuter wird am 1. August die Geschäfte an den designierten neuen Alleinvorstand Hans-Ulrich Tappe, den bisherigen Bürgermeister der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, übergeben.

Der kennt die Aktiengesellschaft bereits aus seiner langjährigen Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats. Als neues Mitglied im Aufsichtsrat wird der neue Bürgermeister Guido Orthen satzungsgemäß nachrücken.