Landwirtschaftstag in Bonn Landwirte sehen sich in Existenznot

Bonn · Minister Christian Schmidt verspricht den deutschen Bauern politische Planungssicherheit. Doch die sehen sich derzeit angesichts von Preistiefständen in einer äußerst schwierigen Lage, wie am Dienstag auf dem Landwirtschaftstag in Bonn deutlich wurde.

 Bundesminister für Landwirtschaft, Christian Schmidt sichert Landwirten politische Planungssicherheit zu.

Bundesminister für Landwirtschaft, Christian Schmidt sichert Landwirten politische Planungssicherheit zu.

Foto: picture alliance / dpa

„Viele Familien befinden sich in existenziellen Nöten“, sagte Bernhard Conzen, der Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbands, am Dienstag auf dem Landwirtschaftstag in Bonn. Veranstalter des Tages ist die LVM-Versicherung zusammen mit dem Rheinischen Landwirtschaftsverband und dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau. Das Jahr biete nicht viel Anlass zum Jubeln, meinte Conzen. „Bei vielen Produkten gibt es Preistiefststände“, so der Landwirt.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt versprach politische Planungssicherheit: „Wenn es um die Zukunft der Landwirtschaft geht, dann geht es um einen gesellschaftlich akzeptierten Umgang mit unseren Nutztieren, um eine nachhaltige Nutzung der Umwelt, um die Attraktivität unserer ländlichen Räume und es geht um die bäuerliche Existenz.“ Die Landwirtschaft gehöre in die Mitte der Gesellschaft.

Aber die Landwirte müssten sich auch bewegen. Das betreffe beispielsweise die Novelle des Düngerechts. „Da müssen wir aufeinander zugehen.“ Lebensgrundlagen wie sauberes Trinkwasser seien der Bevölkerung als politisches Thema wichtig. Die Umwelt dürfe nicht gegen die Landwirtschaft ausgespielt werden. Die Koalitionsfraktionen haben sich gerade nach langem Streit auf einen Kompromiss zur Novelle des Düngerechts geeinigt. In großen Betrieben sollen ab 2018 Nährstoffströme bilanziert werden, was die Betriebe nicht wollen. Damit soll unter anderem eine zu große Belastung des Grundwassers mit Nitraten verhindert werden.

In immer mehr Gebieten Deutschlands wird der Nitrat-Grenzwert im Grundwasser überschritten. Hauptverursacher ist die Landwirtschaft, weil Mastbetriebe zu viel Gülle und stickstoffhaltigen Kunstdünger ausbringen.

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