Langsame Mühlen

Kommentar

Wer in diesen Wochen seine Jahresabrechnung für den Gasbezug erhält, mag noch nicht glauben, dass auf den Energiemarkt gerade die Weichen für mehr Wettbewerb gestellt werden. Nachzahlungen und deutlich höhere Abschläge für das kommende Jahr belasten die privaten Geldbeutel.

Die Verbraucher sollten ihre Erwartungen auch nicht allzu hoch schrauben, was schnelle Erfolge der Wettbewerbshüter betrifft. Die Mühlen der Behörden werden eher langsam mahlen.

Zwar kümmert sich die Regulierungsbehörde künftig darum, dass es fairere Bedingungen für die Durchleitung von Gas durch die Netze anderer Unternehmen gibt. Dadurch soll der Wettbewerb attraktiver werden. Auch die Tätigkeit des Bundeskartellamtes wird sich mittelfristig positiv auswirken. Derzeit muss es allerdings schon als Erfolg gelten, wenn Gasunternehmen auf angekündigte Preiserhöhungen verzichten oder sie absenken.

Angesichts des tendenziell weiter steigenden Ölpreises - die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs malt schon das Horrorszenario von 100 Dollar für ein Barrel an die Wand - sind wegen der Preiskopplung weitere Belastungen durch den Gasbezug absehbar. Für die labile deutsche Konjunktur ist das eine schlechte Nachricht.

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