Schwachstellen der amtlichen Lebensmittelüberwachung Salmonellen-Fall aus Bonn erst mit einer Woche Verzug gemeldet

Bonn · Ein vermeintlicher Salmonellen-Fall aus Bonn legt Schwachstellen der amtlichen Lebensmittelüberwachung in Nordrhein-Westfalen offen: Personalmangel im Amt, fehlende Wochenenddienste und eine schleppende Information der Verbraucher.

 Ein Bonner Beispiel legt Schwachstellen bei der Lebensmittelüberwachung offen.

Ein Bonner Beispiel legt Schwachstellen bei der Lebensmittelüberwachung offen.

Foto: DPA

Salmonellen: positiv – über diesen Laborbefund informierte die Bonner Firma Vita Natura die Lebensmittelüberwachung der Stadt am frühen Morgen des 13. Januar. Bei einer Eigenkontrolle hatte sich eine Charge „Bio Brennnessel Samen“ als belastet herausgestellt. Vita Natura hatte das angebliche „Superfood“ über den eigenen Onlineshop verkauft sowie bundesweit über Großhändler und Apotheken weiter vertrieben. „Aufgrund bestehender Gesundheitsgefahr“ rief der Nahrungsergänzungsmittel-Spezialist sein Produkt am 14. Januar zurück. Doch bis eine breite Öffentlichkeit und mutmaßlich auch ein Teil der betroffenen Kunden davon erfuhr, verging eine ganze Woche: Erst am 21. Januar veröffentlichte das staatliche Internet-Rückrufportal lebensmittelwarnung.de einen Hinweis. Dieser ging per E-Mail auch an Journalisten und löste mediale Berichterstattung aus – sieben Tage nach dem Rückruf.