Deutsche Post DHL Licht und Schatten beim Bonner Logistikkonzern

Voll des Lobes für die Geschäftsentwicklung war am Donnerstag Post-Chef Frank Appel. Doch nicht überall läuft es rund. Ein Überblick.

Briefsparte hält sich: Der Umsatz in der Briefsparte blieb im vergangenen Jahr bei knapp 14 Milliarden Euro stabil, genau wie der Gewinn bei 1,1 Milliarden Euro. Die Aussichten sind ebenfalls stabil. Aber: In die Zahlen fließt das brummende Paketgeschäft in Deutschland mit ein. Im reinen Briefgeschäft dürfte es schlechter aussehen.

DHL: Die Sparte Express läuft super, der Gewinn stieg um fast 90 Prozent auf 927 Millionen Euro. Die Logistik, also zum Beispiel Lagerbetrieb für Industriekunden, steuerte mit 362 Millionen Euro fast 60 Prozent mehr Gewinn als im Vorjahr bei. Bei Fracht und Spedition ist das Bild gemischt: 429 Millionen Euro Gewinn bedeuten ein Plus von 12 Prozent. Aber: Die Mengen sinken, DHL wächst hier schwächer als der Markt.

E-Postbrief: Kommt trotz riesiger Investitionen, deren Höhe die Post nicht nennt, nicht ans Laufen. Jetzt müssen sich die Bonner auch noch an den De-Mail-Standard der Konkurrenz (Telekom u.a.) anpassen. Die Lernkurve wird immer länger.

EU- und Steuerforderungen: Die EU und der deutsche Fiskus verlangen unabhängig voneinander viel Geld von der Post. Es geht um die Rückzahlung von Beihilfen und Mehrwertsteuer.Allein die EU verlangt die Rückzahlung von rund einer Milliarde Euro. Appel ist zuversichtlich, dass ein Gericht die EU-Forderung abschmettert. Mit den Finanzbehörden will sich die Post kurzfristig einigen.

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