Kritik am Lieferkettengesetz „Die Leidtragenden sind die Kleinbauern in Entwicklungsländern“

Interview | Bonn · Das geplante Lieferkettengesetz soll Verstöße gegen Menschenrechte in der Wertschöpfungskette verhindern. Andreas Brügger, Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbandes in Bonn, sagt, das Gegenteil werde erreicht: Man dränge die Kleinbauern in den Erzeugerländern aus dem Markt. Die Fragen stellte Ulla Thiede.

 Ein Farmer in Ostthailand begutachtet eine Ananasfrucht in einem Feld.

Ein Farmer in Ostthailand begutachtet eine Ananasfrucht in einem Feld.

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Das Lieferkettengesetz soll Verstöße gegen Menschenrechte in der Wertschöpfungskette verhindern. Deutsche Unternehmen sollen Maßnahmen ergreifen, um Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Verstoß gegen Landrechte etc. vorzubeugen. Sie müssen die Einhaltung der Menschenrechte kontrollieren und Bericht erstatten. Der Deutsche Fruchthandelsverband sagt, das Gesetz kann man in der Praxis gar nicht umsetzen, für Kleinbauern in Entwicklungsländern ist es sogar kontraproduktiv. Wo ist das Problem?