Medienassistent ist der neue Traumjob

Berufsbildende Schule Bad Neuenahr informierte über den neuen Bildungsgang - Die 22 Besten erhalten einen der etwa 5 000 Euro teuren Plätze - Anschließendes Studium ist möglich

Kreis Ahrweiler. Das Interesse an der neuen Höheren Berufsfachschule (HBF) Medien an der Berufsbildenden Schule Bad Neuenahr (BBS) ist ungebrochen groß. Am Donnerstagabend - einen Tag vor Ablauf der Anmeldefrist - fanden sich noch einmal rund 40 Interessenten zu einer Informationsveranstaltung in der Cafeteria der BBS ein. Etwa 60 Bewerbungen liegen der BBS vor, wobei einige Schulabgänger sich allerdings für zwei oder sogar drei Bildungsgänge beworben haben.

Die 22 Plätze in der HBF Medien werden an diejenigen Bewerber mit den besten Notendurchschnitten auf ihrem letzten Halbjahreszeugnis vergeben. Die Begrenzung der Plätze begründet sich durch die hohen Kosten für jeden einzelnen Schüler.

"Pro Platz muss man mit etwa 5 000 Euro rechnen", erklärt Peter Söndgen, der im Bildungsgang Medien die Fächer Medienwirtschaft und Medienrecht unterrichten wird. Die technische Ausstattung wird allerdings erst im Sommer besorgt, damit Prozessoren, Scanner, Digitalkameras oder Videoschnitt auf dem aktuellsten Stand sind. Ab Mitte August werden dann die ersten Schüler ihre Ausbildung zum staatlich geprüften Medienassistenten beginnen.

Zwei Jahre lang stehen neben Medientechnologie, Kommunikationstechnik, Mediengestaltung und Infomatik auch Fächer wie Englisch, Mathematik oder Sozialkunde auf dem Stundenplan. Die Berufschancen für Absolventen stehen nach Ansicht Söndgens sehr gut. "Seit dem Bonn-Berlin-Beschluss haben sich mehr als 500 Medienagenturen neu in der Region Bonn/Rhein-Sieg angesiedelt", führt er an.

Und einer IHK-Studie zufolge seien lediglich 30 Prozent ihres Nachwuchsbedarfes gedeckt. Einen Mangel gibt es laut Söndgen vor allem an Leuten, die sich mit der Technologie, mit Hardware und Software auskennen. Er meint daher: "Alle, die hier rausgehen, haben im Grunde eine Arbeitsplatzgarantie."

Kein Wunder also, dass die Lehrer an der neuen Berufsfachschule hochmotiviert und optimistisch sind. Zumal auch von seiten der Medienagenturen sowie von Verlagen und Unternehmen aus dem Kreisgebiet bereits Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert wurde. Das ist zum einen deshalb wichtig, weil der Bildungsgang Medien auch ein vierwöchiges Praktikum vorsieht.

Zum anderen sollen aber auch Projekte für und mit anderen durchgeführt werden. So ist zum Beispiel vorstellbar, dass im Fach Projektmanagement mehrere Schülergruppen den Internet-Auftritt eines Unternehmens gestalten, und diesem so am Ende mehrere Vorschläge zur Auswahl präsentieren. Für die Schüler kommt es dabei darauf an, alle Aspekte der Projektarbeit von der Planung über die Durchführung und Kontrolle bis zur Änderung kennenzulernen.

Gleichzeitig wenden sie dabei die Kenntnisse an, die sie in den anderen Fächern erworben haben. Neben Berufen in Verlagen, bei Radio oder Fernsehen, in Medienagenturen oder in der Öffentlichkeitsarbeit großer Unternehmen, eröffnet die Ausbildung der HBF Medien unter bestimmten Voraussetzungen auch die Möglichkeit, ein Studium an einer Fachhochschule anzuschließen. Bis dahin heißt es für die 22 Neuanfänger aber erst mal zwei Jahre lang Progammieren, Gestalten und ganz einfach Lernen.

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