Medikamente für 13 Kliniken aus einem Haus

In Spich bauen die Franziskanerinnen zu Olpe eine Zentralapotheke - Im fertigen Neubau soll die modernste Zytostatika-Abteilung in der Bundesrepublik untergebracht sein

  Gebäudeskizze:  64 Meter lang und 25 Meter hoch wird die zweigeschossige Zentralapotheke an der Luxemburger Straße.

Gebäudeskizze: 64 Meter lang und 25 Meter hoch wird die zweigeschossige Zentralapotheke an der Luxemburger Straße.

Foto: Eisner

Troisdorf. Noch betonieren Bauarbeiter die Fundamente auf dem 4 000 Quadratmeter großen Gelände im Spicher Gewerbegebiet, doch schon im Oktober sollen 13 Kliniken in der Region von der Luxemburger Straße aus mit Medikamenten versorgt werden.

Rund vier Millionen Euro investiert die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe in ihre Zentralapotheke. In dem knapp 65 langen und 24 Meter breiten zweigeschossigen Gebäude sollen 40 Apotheker sowie pharmazeutisch-technische Assistenten für die Lagerung, Herstellung und Verteilung von Arzneimitteln verantwortlich zeichnen.

Mehr als 4 000 Patienten in den Krankenhäusern in Troisdorf, Bonn, Bornheim, Asbach und Wissen soll die Zentralapotheke mit Medikamenten versorgen. Für diese Zentrale hat Karl Geßmann, Verwaltungsdirektor des Sankt-Josef-Hospitals, viele Jahre gekämpft. "Ich musste den Bürgermeister öfters nerven, damit wir dieses tolle Grundstück erwerben konnten", sagte Geßmann am Montag.

Ausschlaggebend seien bei der Standortsuche die Nähe zur Autobahn und zum Spicher S-Bahnhof gewesen. "Ziel dieser neuen Apotheke ist es, die Logistik von 1 200 verschiedenen Medikamenten neu zu ordnen und gleichzeitig in den Krankenhäusern Platz für Arztpraxen und weitere Behandlungsräume zu schaffen", sagte Franz-Paul Braun, Chef-Apotheker am St.-Josef-Hospital. In der Zentralapotheke, die er ab Oktober leitet, werden aber nicht nur Medikamente gelagert und verteilt. "Wir werden auch spezielle Medikamente für die Pädiatrie und Zytostatik-Präparate für Krebspatienten herstellen."

Geßmann freute der Fortschritt auf der Baustelle. Im fertigen Neubau werde die "modernste Zytostatika-Abteilung in der Bundesrepublik untergebracht sein". Ein computergestütztes Warenwirtschaftssystem werde dafür sorgen, dass Arzneien nicht mehr wie bisher per Fax bestellt und von Hand kommissioniert werden. Geordert wird online per PC, und die Bestellungen werden mittels halbautomatischer Systeme für die Auslieferung vorbereitet.

Drei Mal wöchentlich gehen Lieferungen dann an die 13 Kliniken. "Meines Erachtens nach ist eine derartige Zentralapotheke in Nordrhein-Westfalen bisher einzigartig", sagte Geßmann. Auch Bürgermeister Manfred Uedelhoven freute sich. "Wir sind für jeden Investoren dankbar." Die Zentralapotheke passe hervorragend zum Arzneimittelgroßhändler auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

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