Cyber-Sicherheit in der Region Mehr Investitionen in den Schutz vor Einbrechern in der Region

Bonn · Sicherheit ist Bürgern und Unternehmen ein elementares Bedürfnis. Die Branche rund um zivile Sicherheit wächst. Der Messe Essen verschafft es bei ihrer Messe Security, die vom 25. bis 29. September stattfinden wird, stetige Wachstumsraten.

Zunehmende Bedeutung hat dabei die Cybersicherheit, sagte Oliver Kuhrt, Geschäftsführer der Messe Essen, am Donnerstag in Bonn. Die Messe setzt neben Brand- und Einbruchschutz auf digitale Entwicklungen. Cybersecurity und Wirtschaftsschutz sind in einer Halle gebündelt. Mit der Neuausrichtung reagiert die Essener Messegesellschaft auf die steigenden Ausstellerzahlen. Cyberattacken auf deutsche Unternehmen verursachten einen Schaden von 13 Milliarden Euro im Jahr. Knapp 70 Prozent der Unternehmen waren 2016 und 2017 Opfer von Cyberangriffen. Dies ergab eine Umfrage des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik unter 900 Unternehmen.

Die Bedeutung von Cybersicherheit für Privatleute zeige sich allein daran, dass jeden Tag 100 Millionen Spammails verschickt würden, erläuterte Thomas Tschersich, bei der Deutschen Telekom Leiter für interne Sicherheit und Cyber Defense Security. Viele der Spammails würden versuchen, die Rechner mit Schadcodes zu infizieren. Schon länger warnen IT-Sicherheitsexperten davor, dass Hacker Wohnungen virtuell angreifen, in denen beispielsweise Haushaltsgeräte über das Internet gesteuert werden. Schwachstellen von Produkten, Schnittstellen oder Funkstandards werden für digitale Beutezüge ausgenutzt.

Teils sind die technischen Probleme noch nicht gelöst. Norbert Schaaf, Vorsitzender des Bundesverbandes Sicherheitstechnik, sagte, es sei extrem schwer, die digitale Sicherheitstechnik gegen Angriffe auf andere elektronische Einrichtungen zu schützen, mit denen sich die Sicherheitstechnik die Internetverbindung teile.

Gleichzeitig warnte Schaaf vor günstigen Angeboten für digitalen Sicherheitsschutz, die es bereits ab 69,90 Euro im Supermarkt gebe. Eine vernünftige Sicherheitstechnik für das Haus koste allein schon deshalb mehr, weil sie von einer Fachfirma installiert werden müsse. Es gibt Wartezeiten: Die Branche leidet unter extremem Fachkräftemangel. Teilweise haben die Firmen extrem dicke Auftragspolster, weil sie kein Personal finden

Obwohl die Einbruchszahlen in Deutschland 2017 um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 117 000 Wohnungseinbrüche zurückgegangen seien, verzeichne der Markt für Sicherheitstechnik hohe Wachstumsraten. Das liegt nach Einschätzung Schaafs daran, dass bei vielen Menschen subjektiv ein Gefühl der Unsicherheit zugenommen habe. Das liege aber weniger an Einbrüchen, sondern an Bedrohung durch Terrorismus.

Nachdem es in den vergangenen Jahren bereits Zuschüsse der bundeseigenen Förderbank KfW für erhöhten Einbruchsschutz in Bestandswohnungen gegeben habe, werde dieses Programm ab 2019 mit Fördersummen in gleicher Höhe auch auf Neubauwohnungen ausgeweitet, sagte Schaaf.

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