Mehr junge Arbeitslose in der Region
Zahl der Lehrstellen steigt - Quote klettert im März auf 8,5 Prozent
Bonn. (ga) In der Region stehen Jugendlichen zwar mehr Lehrstellen zur Verfügung. Gleichzeitig ist die Zahl der jungen Arbeitslosen jedoch deutlich gestiegen. Das geht aus den am Donnerstag veröffentlichten neuen Daten der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg (Arbeitsamt) hervor.
3 676 Ausbildungsstellen wurden der Berufsberatung in der Region den Angaben zufolge seit Oktober 2004 gemeldet. Das sind 279 oder gut acht Prozent mehr als im Vergleich des Vorjahreszeitraumes. In Nordrhein-Westfalen insgesamt wurden den Agenturen für Arbeit nahezu sieben Prozent weniger Stellen gemeldet als im ersten Halbjahr des Berufsberatungsjahres 2003/2004. Aktuell gibt es in der Region 2 168 noch offene Stellen.
Ende März waren im Wirtschaftsraum Bonn/Rhein-Sieg 3 845 junge Menschen unter 25 Jahren ohne Arbeit. Das waren 932 oder 32 Prozent mehr als ein Jahr zuvor im März. Damit ist die Jugendarbeitslosigkeit im Vergleich mit der Gesamtarbeitslosigkeit (Zunahme um 17 Prozent) überproportional stark angestiegen. Lautete die Arbeitslosenquote der Jüngeren im März 2004 noch 5,8 Prozent, so betrug die Quote für diesen Personenkreis jetzt Ende März 8,0 Prozent.
Nach den Änderungen von Hartz IV meldeten sich im ersten Quartal 2005 insgesamt 703 jüngere Personen unter 25 Jahren in den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg, 660 mehr als im ersten Quartal 2004. Aus Nichterwerbstätigkeit kamen in den ersten drei Monaten 1 764 jüngere Arbeitslose, 708 mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Hingegen sind die Zugänge aus Erwerbstätigkeit um 14 Prozent rückläufig.
820 der 3 845 jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren sind sechs Monate oder länger ununterbrochen arbeitslos und zählen damit als langzeitarbeitslos. 316 oder acht Prozent der jüngeren Arbeitslosen haben gesundheitliche Einschränkungen.
Insgesamt ist die Zahl der Arbeitslosen im Wirtschaftsraum Bonn/Rhein-Sieg im März gegenüber Februar um 427 auf 37 026 Personen gestiegen. Vor einem Jahr zählte die Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg 5 411 Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, betrug Ende März 8,5 Prozent gegenüber 8,4 Prozent im Vormonat. Im März 2004 lautete die Quote 7,3 Prozent. Die geringste Arbeitslosenquote des Bezirks verzeichnete die Geschäftsstelle Königswinter mit 7,8 Prozent, die höchste mit 12,1 Prozent die Geschäftsstelle Eitorf.
"Der nochmalige Anstieg der Arbeitslosigkeit im März beruht auf dem Statistik-Effekt durch Einführung des Sozialgesetzbuches II; ohne ihn wäre die Arbeitslosigkeit im März sicherlich gesunken", so Maria Schmickler-Herriger, Leiter der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg, am Donnerstag in Bonn. "Es gab im März hinreichend Anzeichen für eine Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt."
Die Arbeitslosigkeit werde seit Januar infolge der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe umfassender nachgewiesen.