Volksbank Köln-Bonn Mehr Kredite, höhere Einlagen

Bonn · Die Volksbank Köln-Bonn ist mit dem Geschäftsjahr 2021 zufrieden. Besonders das Wertpapiergeschäft legt zu. Befürchtete Kreditausfälle durch die Corona-Krise gab es kaum.

 In der Bonner Volksbank-Niederlassung an der Heinemannstraße sind zwei Etagen zu modernen Büroraumkonzepten umgebaut worden.

In der Bonner Volksbank-Niederlassung an der Heinemannstraße sind zwei Etagen zu modernen Büroraumkonzepten umgebaut worden.

Foto: Volker Lannert

Kaum Kreditausfälle und die Kunden legten mehr Geld an: Für das Jahr 2021 zieht die Volksbank Köln-Bonn eine positive Bilanz. Die Bilanzsumme als Ausdruck für die Größe einer Bank erreichte Ende 2021 sechs Milliarden Euro, das waren 7,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, erläuterte Vorstandschef Jürgen Pütz.

Das Kreditvolumen wuchs um 8,1 Prozent auf vier Milliarden Euro. Im Firmenkundengeschäft stieg das Volumen um 12,6 Prozent. Das private Kreditvolumen steigerte sich um 7,2 Prozent. Trotz gestiegener Immobilienpreise seien die niedrigen Zinsen für Privatkunden weiter ein wichtiger Anreiz, sich den Wunsch einer eigenen Immobilie zu erfüllen, sagte Finanzvorstand Christian Gervais. Wie sich die Lage bei den Immobilienfinanzierungen in diesem Jahr entwickeln werde, nachdem die langfristigen Zinsen schon um 0,8 bis 0,9 Prozentpunkte angezogen haben und es starke Materialkostensteigerungen am Bau gebe, müsse abgewartet werden. Die Volksbank gehe auch nicht jede Baufinanzierung mit, wenn die Beschäftigten den Eindruck hätten, dass ein zu hoher Anteil des verfügbaren Einkommens zur Finanzierung genutzt werden solle.

Die Kunden-Einlagen wuchsen 2021 um 9,6 Prozent auf knapp fünf Milliarden Euro. Dabei hätten sich die Sichteinlagen mit einem Plus von 12,9 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro besonders stark entwickelt, sagte Gervais. Als Sichteinlagen bezeichnen Banken Guthaben ohne feste Laufzeiten, wie beispielsweise Geld auf einem Girokonto. Einschließlich der Anlagen und Kredite bei Verbundpartnern wie Union Investment, Bausparkasse Schwäbisch Hall und die R+V-Versicherung betreute die Volksbank Köln-Bonn 2021 ein Kundenvolumen von 13,2 Milliarden Euro, was einem Plus von 10,92 Prozent entspricht. Besonders das Wertpapiergeschäft hat deutlich um 23,7 Prozent zugelegt. Dadurch lag auch das Provisionsergebnis der Volksbank um 5,5 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Es betrug 45,9 Millionen Euro.

Der Zinsüberschuss, also der Gewinn aus Zinsgeschäften, sank ganz leicht um 0,05 Prozent auf 76,53 Millionen Euro. Hier wirke nach wie vor die anhaltende Minuszins-Politik der Europäischen Zentralbank belastend, so Gervais. Er hoffe, dass angesichts steigender Zinsen sich das Thema Negativzinsen auf hohe Kundeneinlagen im kommenden Jahr erledigen werde. Die Volksbank nimmt derzeit Negativzinsen bei neuen Kunden ab einem Kontostand von 50 000 Euro und bei Bestandskunden ab 100 000 Euro.

Ende des Jahres führte die Volksbank 124 607 Girokonten. 99 Prozent der Kontoinhaber hätten bereits den neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen aktiv zugestimmt, was nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes für die gesamte Branche notwendig geworden war.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag bei 31,6 Millionen Euro. Unter dem Strich erreichte der Jahresüberschuss 9,1 Millionen Euro und lag dabei auf Vorjahresniveau.

Dividende von zwei Prozent

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Vertreterversammlung eine Dividende von erneut zwei Prozent vorschlagen. Die Anzahl der Mitarbeitenden ist zum Vorjahr um 2,4 Prozent auf 769 Personen gesunken. Die Genossenschaftsbank nutze die normale Fluktuation, um den Personalbestand sukzessive zu reduzieren, so Pütz.

126 Geldautomaten stehen Kunden zur Verfügung. Nach mehreren Sprengungen im vergangenen Jahr sind laut Gervais die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden, teils seien die Automaten nachts nicht mehr zugänglich. Die hohen Schäden durch die Sprengungen habe die Versicherung übernommen.

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