Wohnungsmarktreport der LEG Mieten in Bonn und der Region steigen deutlich

DÜSSELDORF · Wohnen ist in Bonn und Umgebung deutlich teurer geworden. Die durchschnittliche Angebotsmiete stieg in Bonn von April 2012 bis März dieses Jahres um 8,2 Prozent auf 8,63 Euro kalt pro Quadratmeter, wie aus dem jetzt vorgelegten Wohnungsmarktreport der LEG hervorgeht.

Bonn und die Kennedybrücke: Links- wie rechtsrheinisch ist attraktiver Wohnraum gefragt.

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Foto: Axel Vogel

Höhere Preise bei Neuvermietungen werden im Schnitt nur in Köln mit 9,09 und Düsseldorf mit genau neun Euro aufgerufen. Teure Pflaster in NRW sind die weiteren Universitätsstädte Aachen und Münster mit Quadratmeterpreisen von 8,59 und 7,45 Euro.

Im Rhein-Sieg-Kreis stieg die mittlere Angebotsmiete um vier Prozent auf 6,71 Euro. Auch das ist deutlich über dem Landesschnitt von 6,05 Euro. Das sind 32 Cent mehr als vor einem Jahr. Diese Preis werden bei einem Mieterwechsel verlangt. Neu vermietet werden pro Jahr etwa zehn Prozent der Wohnungen.

Der überwiegende Teil ist von diesem Anstieg also nicht unmittelbar betroffen. Insgesamt steigt aber das Preisniveau. Die Mieterhöhungen für alle Wohnungen schätzt die LEG auf etwa zwei Prozent. In der Größenordnung von zwei bis drei Prozent stiegen auch die Mieten in den 94.000 Wohnungen der LEG pro Jahr, sagte Vorstandschef Thomas Hegel.

In Bonn gibt es eine beachtliche Preisspanne. Angeboten werden im mittleren Segment Wohnungen zwischen 6,67 und 12 Euro, so die LEG. Besonders stark klettern die Mieten im unteren Preissegment mit einem Plus von 20,6 Prozent auf durchschnittlich sechs Euro. Günstige Wohnungen sind laut LEG etwa in Duisdorf, Lengsdorf, Lessenich/Meßdorf, auf dem Brüser Berg sowie in Auerberg und Tannenbusch zu finden.

Im oberen Segment beträgt das Plus 15,8 Prozent, klettert auf 13,87 Euro. Bonns teuerste Wohnungen liegen in der Innenstadt sowie in Poppelsdorf oder Kessenich. Hegel rechnet auch in den kommenden Jahren mit einem Mietanstieg. Er werde aber wohl etwas flacher ausfallen als zuletzt. Zuzug, auch der von Studenten, sorge derzeit und wohl auch weiter für eine steigende Nachfrage in den fünf Top-Standorten Bonn, Köln, Düsseldorf, Münster und Aachen.

Und der treffe auf ein knappes Angebot. So liegt auch die Leerstandsquote in Bonn mit 1,4 und Köln mit 1,5 Prozent deutlich unter dem Landes- und Bundesschnitt von 3,4 Prozent. Vom Boom in Bonn profitieren gut angebundene Städte im Umland. Auch der Rhein-Sieg-Kreis verzeichnet Einwohnerzuwächse. Die erhöhte Nachfrage trift zwar auf eine gestiegene Bautätigkeit. Im unteren Preissegment stieg die Angebotsmiete dennoch um 8,5 Prozent auf 4,93 Euro.

Generell sind die Mieten in Eitorf, Ruppichteroth und Windeck am niedrigsten mit einem Durchschnitt von fünf bis 5,51 Euro pro Quadratmeter. Die geforderten Preise für die teuersten Objekte stiegen um 8,2 Prozent auf 9,68 Euro im Schnitt. Die teuersten Wohnungen sind in Alfter, Bad Honnef und Siegburg, wo zwischen 7,02 und 7,14 Euro pro Quadratmeter verlangt werden.

Teurer wird das Wohnen auch wegen höherer Nebenkosten wie kommunale Abgaben, Heizung, Grünschnitt oder Wartungsausgaben für Rauchmelder. Sie stiegen sogar schneller als die Mieten, so Hegel, und lägen im Landesschnitt jetzt bei 3,07 Euro pro Quadratmeter nach drei Euro vor einem Jahr.

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