Hohe Nachfrage und Bauzinsen Mieten in mittelgroßen Städten der Region sind stark gestiegen
Bonn · Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist im vergangenen Jahr explodiert. Daraufhin sind die Preise angestiegen – auch in den Mittelstädten der Region.
Die Lage auf dem Mietmarkt verschärft sich. Im vergangenen Jahr haben sich die Mietpreise in Mittelstädten in ganz Deutschland stark verteuert, teilweise sogar im zweistelligen Prozentbereich. Die Nachfrage nach Mietwohnungen hat sich mit einem Plus von 137 Prozent mehr als verdoppelt. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Immobilienportals Immowelt.
Es hat die Angebotsmieten für Wohnungen mit 40 bis 120 Quadratmetern in 110 mittleren Städten ausgewertet, die 50.000 bis 100.000 Einwohner zählen. Das Ergebnis: In 99 Städten sind die Mieten gestiegen.
Das trifft auch auf die Region zu. Hier liegen die Preise im oberen Mittelfeld. Teuerstes Pflaster ist Troisdorf, wo der gemietete Quadratmeter im Mittel 9,50 Euro kostet – eine Steigerung um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch in Sankt Augustin sind Mietwohnungen mit neun Euro pro Quadratmeter teurer geworden (plus fünf Prozent).
Mieten steigen: Größter Sprung in Neuwied und Euskirchen
In Euskirchen und Neuwied sind die Preise zwar etwas niedriger, haben aber mit jeweils sieben Prozent den größten Sprung nach oben gemacht. In Euskirchen kostet der Quadratmeter acht Euro, in Neuwied 7,80 Euro. Deutlich teurer wird es, je näher die Städte bei Köln liegen: Mieter in Hürth zahlen inzwischen 10,10 Euro pro Quadratmeter. Allerdings hat sich hier im Vergleich zu 2021 kaum etwas getan.
Bonn ist mit mehr als 330.000 Einwohnern keine Mittelstadt mehr. Die größte Steigerung bundesweit verzeichnen Dormagen und Hameln mit 18 respektive 17 Prozent. Am teuersten ist es dennoch woanders: In Konstanz und Sindelfingen zahlen Mieter mit 13,60 Euro und 12,60 Euro pro Quadratmeter am meisten. Den niedrigsten Quadratmeterpreis von 4,80 Euro gibt es im sächsischen Plauen.
Laut Immowelt ist die stark gestiegene Nachfrage der Hauptgrund für die hohen Preise. Vor allem in Städten nahe Metropolen sei sie hoch, da sich Haushalte die Mieten in den Großstädten nicht mehr leisten könnten. Dazu kämen die gestiegenen Bauzinsen: Weniger Menschen könnten sich eine Eigentumswohnung leisten, sodass sie auf den Mietmarkt ausweichen. Immowelt geht davon aus, dass die Nachfrage – und damit die Preise – auch in Zukunft steigen werden, da die Zinsen mittelfristig nicht sinken dürften und es zu wenig Neubauten gebe.