Apollinaris in Bad Neuenahr Mineralwasser gibt es ab 1. Januar nur noch im Inland

BAD NEUENAHR-AHRWEILER · Das Reich der "Queen of Table Waters" wird kleiner. Wie der Coca-Cola-Konzern am Donnerstag auf GA-Anfrage bestätigte, wird das Apollinaris-Mineralwasser aus Bad Neuenahr künftig nur noch im Inland vertrieben.

Der Verkauf im Ausland wird zum 1. Januar eingestellt. Zu einem Personalabbau in Folge eines geringeren Produktionsausstoßes soll es nicht kommen. "Wir setzen auf das ohnehin starke Inlandsgeschäft", teilte Coca-Cola mit.

Das markante rote Dreieck auf dem Etikett ist nicht nur eines der ältesten, sondern weltweit auch prägnantesten Markenzeichen für Mineralwasser. Immerhin: "97 Prozent der Deutschen kennen das ikonenhafte Symbol in Verbindung mit Apollinaris", so Coca-Cola. Zum Konzern des Softdrink-Giganten gehört Apollinaris seit 2006. Allerdings bringt der US-Konzern auch noch andere Wasser auf den Markt: Bonaqa beispielsweise sowie eine Fülle an regionalen Produkten, die geringere Transportkosten verursachen.

Bereits 1885 wurde Apollinaris als Marke eingetragen. In 60 Länder der Welt wurde das feinperlige Nass exportiert, in kaum einem Nobel-Restaurant fehlte es auf dem Gästetisch. Somit gluckerte ein Stück Bad Neuenahr durch die Gaumen der rund um den Globus angesiedelten Hautevolee. Damit ist nun Schluss.

1852 wurde die Quelle vom Neuenahrer Winzer Georg Kreuzberg erbohrt, nachdem er sich darüber gewundert hatte, dass auf seinem angelegten Weinberg keine Reben wuchsen. In 50 Fuß Tiefe ging Kreuzberg der Sache auf den Grund und fand Mineralwasser mit quelleigener Kohlensäure. Schnell witterte Kreuzberg ein besseres Geschäft als den Weinanbau.

Acht Jahre später wurden bereits 40.000 Tonkrüge mit Apollinariswasser abgesetzt, 1870 waren es schon zwei Millionen Füllungen. "Klar wie Kristall, weich wie Samt, moussierend wie Champagner", lautete die Devise im Exportgeschäft, das nun angekurbelt wurde. Alleine nach England verschiffte man im Jahre 1875 sechs Millionen Tonkrüge des Neuenahrer Wassers, das einen weltweiten Siegeszug mit Präsenz in allen Gourmet-Tempeln antrat.

Bereits in den vergangenen Jahren habe man das Auslandsgeschäft stark zurückgefahren, so die Coca-Zentrale in Berlin. Signifikante Veränderungen gebe es jetzt nicht. Auch nicht für die Bad Neuenahrer Belegschaft.

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