Mittelrhein kooperiert mit Ahr-Genossenschaft
Neue Traubenannahmen in Dernau und Bad Neuenahr - Edelstahlgärtanks lösen alte Technik ab - Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 300 000 Euro
Kreis Ahrweiler. Neue Traubenannahmen in Dernau und Bad Neuenahr, neue gekühlte Gärtanks in Dernau und auch eine neue Etikettiermaschine in Bad Neuenahr: Die Ahrwinzer-Genossenschaft investiert 300 000 Euro innerhalb von eineinhalb Jahren, so Friedhelm Nelles, der seit einem halben Jahr die Geschäfte der größten Winzergenossenschaft des Ahrtals leitet. Und: Die Ahrwinzer e.G. wurde jetzt von der Fachzeitschrift für Wein, Essen und Reisen "selection" mit einem "sehr gut" der Internationalen Degustation in der Sparte der schönsten Sommerweine für einen 2004er Dernauer Klosterberg, Rivaner QbA halbtrocken, ausgezeichnet.
Alle Investitionen wurden gemeinsam vom Vorstandsvorsitzenden Wilhelm-Josef-Sebastian, Kellermeister Günter Schüller und Friedhelm Nelles geplant. Aber es sind nicht nur die Investitionen im technisches Bereich, die die Winzer der Genossenschaft beschäftigen. Seit dem vergangenen Jahr ist sie eine Kooperation mit der Winzergenossenschaft Manubach bei Oberwesel eingegangen. Denn die Genossenschaft vom Mittelrhein ist nun Mitglied der Genossenschaft an der Ahr.
Vier Hektar Riesling wurden von der Ahrwinzer e.G. übernommen. Die Trauben werden nach Bad Neuenahr gebracht und dort gekeltert. So wird der Status einer Erzeugerabfüllung bewahrt. Die Ahrwinzer e.G. will so ihren Weißweinanteil an der Gesamtproduktion von jetzt 15 Prozent stärken, erklärte Friedhelm Nelles die Zusammenarbeit. Das muss aber auch vor dem Hintergrund einer starken Nachfrage nach den Weißweinen der Genossenschaft gesehen werden. Denn bis Ende Juni werden der Riesling und Rivaner im gesamten 0,75 Liter-Bereich ausverkauft sein.
"Die Winzer vom Mittelrhein sind aber sehr zufrieden mit unseren Auszahlungspreises", sieht Nelles diese Zusammenarbeit ganz im Sinne des Genossenschaftswesens auf Gegenseitigkeit bestehen. Die neuen gekühlten Edelstahl-Gärtanks für den Riesling und den Rivaner werden in Dernau in den Kellern die alten zwölf Betontanks ersetzten. Diese fassten je Einheit 10 000 Liter Wein. Investiert wurde und wird auch in die neue Etikettiermaschine, die im hochwertigen Bereich die Flaschen mit selbstklebenden Etiketten ziert. So werden für den "Dagernova" mit seinem eingeätzten Logo auf der eleganten Bordeaux-Flasche diese selbstklebenden Etiketten bevorzugt.
"Denn die müssen punktgenau stimmen", so Nelles. Deshalb steuert den Vorgang eine Lichtschranke und errichtet am Flaschenboden eine eingearbeitet Kerbe die Flasche dafür genau aus. Denn der Name Dagernova ist bei den Kunden schon zu einem Qualitätsbegriff für den Spätburgunder der Genossenschaft geworden und verpflichtet deshalb auch im äußeren Erscheinungsbild, weiß Friedhelm Nelles. Abfüllmeister Klaus Sickau überwacht diesen Arbeitsvorgang deshalb besonders aufmerksam. Neu gestaltet wird in Dernau die Hoffläche vor der Dagernova Weinmanufaktur in der Römerstraße und erhält mit Natursteinen ein attraktiveres Bild.
Und auch eine Personalie gibt es. Alfons Meyer, bislang Geschäftsführer des Tourismus-Servie Are, wird zum 1. Juli die Geschäftsführung der Genossenschaft verstärken. Sein Zuständigkeitsbereich werden Finanzen, Marketing und Veranstaltungen sein.
